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Der SCB übernimmt im Final wieder die Führung

(Keystone-SDA) Playoff-Final – Im Playoff-Final setzt sich weiterhin das Heimteam durch. Der SC Bern gewinnt gegen die ZSC Lions und führt in der Best-of-7-Serie 2:1.
Wie schon im ersten Heimspiel drängte erneut ein SCB-Stürmer nahezu solo in den Mittelpunkt: Etienne Froidevaux. Der 23-Jährige markierte in der 30. Minute mit einer wunderbaren Aktion das 1:0. Nach einem Fehler der Lions kurvte er trotz Bedrängnis um das Tor der Zürcher und trickste den orientierungslosen ZSC-Keeper Flüeler aus.
Vor dem 2:0 (49.) kopierte Froidevaux sein Kunststück. Wieder schüttelte er alle Gegenspieler ab, umdribbelte Flüeler und legte die Scheibe Scherwey perfekt auf – sein Sturmpartner schob die brillante Vorlage problemlos ins leere Tor. Den SCB-Aktionen hatten die mehrheitlich enttäuschenden Gäste nichts zu entgegnen. Im Gegenteil: Ivo Rüthemann, der vor zwei Tagen die Wende im Hallenstadion mit einem Fehlpass verschuldet hatte, erhöhte kurz vor Schluss auf 3:0.
Coach Antti Törmänen nahm nach dem 1:2 in Zürich diverse Umstellungen vor – nicht ganz freiwillig allerdings. Jobin fehlte krankheitshalber. Kwiatkowski wurde durch Roche ersetzt. Und im Sturm musste der SCB auf den an der Schulter verletzten Playoff-Topskorer Jean-Pierre Dumont verzichten. Deshalb kam erstmals seit Ende Februar wieder Vigier zum Zug.
Die Veränderungen wirkten sich positiv aus. Roche war als kreatives Element der Defensive ein Gewinn für die Einheimischen, die sich schon früh klare optische Vorteile verschafften. Sie legten im Vergleich zum 1:2 in Zürich in allen Bereichen zu. Und der SCB rückte von seiner passiven Haltung ab – Lukas Flüeler jedenfalls geriet ohne Verzögerung unter Beschuss.
Abgesehen von einer kurzen Offensivphase zu Beginn des letzten Drittels mussten die Zürcher die Bühne vollumfänglich dem SCB überlassen. Sie waren im Vergleich zur energischen Leistung im zweiten Spiel kaum mehr zu erkennen. Gleiches galt auch für Bern – im umgekehrten Sinn: Checks, präzise Angriffe, Druck, der SCB hatte alles Notwendige zu bieten.
Das Team von Bob Hartley liess die Dominanz über sich ergehen. Erst als die Würfel (und Pucks) längst gefallen waren, verwickelten sie die Sieger auf Nebenschauplätzen in ein paar sinnlose Scharmützel. Aber selbst in den Faustkämpfen sahen die Lions eher unvorteilhaft aus, weil die Berner in den letzten Sekunden auch noch den gefürchteten Schläger Johan Morant lancierten. Der ausgebildete Thai-Boxer richtete seinen Gegenspieler übel zu und verabschiedete sich mit den Gesten des grossen Provokateurs frühzeitig aus dem Rink.
Bern – ZSC Lions 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)
PostFinance. – 17’131 Zuschauer (ausverkauft). – SR Reiber/Stricker, Arm/Küng. – Tore: 30. Froidevaux 1:0. 49. Scherwey (Froidevaux, Déruns) 2:0. 57. Rüthemann (Gardner, Kinrade) 3:0. – Strafen: 1mal 2 plus 5 Minuten (Morant) plus Matchstrafe (Morant) gegen Bern, 4mal 2 plus 10 Minuten (Stoffel) gegen die ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Ritchie; Tambellini.
Bern: Bührer; Höhener, Philippe Furrer; Roche, Beat Gerber; Kinrade, Hänni; Morant; Pascal Berger, Ritchie, Vermin; Reichert, Gardner, Vigier; Neuenschwander, Martin Plüss, Rüthemann; Déruns, Froidevaux, Scherwey; Bertschy.
ZSC Lions: Flüeler; McCarthy, Seger; Stoffel, Daniel Schnyder; Blindenbacher, Geering; Gobbi; Down, Ambühl, Tambellini; Patrik Bärtschi, Cunti, Kenins; Bastl, Pittis, Monnet; Baltisberger, Schäppi, Bühler; Thomas Ziegler.
Bemerkungen: Bern ohne Jobin, Dumont, Lötscher (alle verletzt) und Kwiatkowski, ZSC Lions ohne Kolnik, Cory Murphy (alle überzählige Ausländer) und Camperchioli (verletzt). – Pfostenschuss Patrik Bärtschi (45.). – Timeout Bern (46.).

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