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Deutschland sieht hohe Terror-Gefahr bei Fussball-WM in Russland

Laut deutschen Sicherheitsexperten nehmen IS-Kämpfer die Fussball-WM in Russland ins Visier. (Symbolbild) KEYSTONE/AP Sport Express/ALEXANDER WILF sda-ats

(Keystone-SDA) Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) geht bei der Fussball-Weltmeisterschaft in Russland von einer hohen Gefahr vor allem durch radikale Islamisten aus. So verbreitete der IS Collagen von angeblich geplanten Hinrichtungen von Fussballstars.

Das berichtet die “Bild”-Zeitung vom Dienstag unter Berufung auf ein vertrauliches Papier des BKA. In dem sogenannten Gefährdungslagebild heisse es, dass sowohl die islamistischen Strukturen in Teilen des Landes, als auch die hohe Zahl an russischstämmigen IS-Kämpfern für eine besondere Gefährdungslage sorgen würden.

Dem BKA-Papier zufolge thematisiere die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) seit Mitte Oktober 2017 zunehmend die WM 2018. So seien Collagen verbreitet worden, die eine angebliche Hinrichtung von Fussballstars zeigten oder andeuteten.

Die BKA-Ermittler halten laut “Bild” ausserdem fest, dass Teile der russischen Fanszene für ihre Gewaltbereitschaft und Rassismus bekannt seien. Bereits im Frühjahr 2017 hätten russische Hooligans ein “Festival der Gewalt” angekündigt. Mit der Anreise einer grösseren Anzahl ausländischer Hooligans rechnen die Ermittler demnach nicht. Sowohl die unattraktive Auslosung, als auch die Gesetzesverschärfungen in Russland würde viele Hooligans abschrecken.

Brutale Angriffe russischer Hooligans auf englische Fans bei der Fussball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich hatten in ganz Europa Entsetzen ausgelöst. Bei den blutigen Strassenschlachten in der Hafenstadt Marseille waren 35 Menschen, die meisten von ihnen England-Fans, verletzt worden. Einer von ihnen schwebte stundenlang in Lebensgefahr. Es waren die schwersten Ausschreitungen im internationalen Fussball seit der WM 1998.

Die Fussball-WM in Russland beginnt am 14. Juni und dauert einen Monat. Vorgesehen sind 64 Spiele. Für die Teilnahme haben sich 32 Nationen qualifiziert, darunter auch die Schweiz.

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