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Die Ambitionen des drittbesten Aufsteigers

(Keystone-SDA) 12 Spiele, 20 Punkte: Nach dem ersten Saisondrittel nach dem Wiederaufstieg darf man beim FC Zürich zufrieden sein. Im Klassiker wollen die Zürcher dem FC Basel die vierte Saisonniederlage zufügen.

Die Mannschaft von Uli Forte hatte keine Probleme, in der ihr zugedachten obersten Liga sofort wieder Fuss zu fassen. Für einen Aufsteiger ist die Bilanz nach zwölf Runden mehr als zufriedenstellend. Dennoch gab es in der vor 14 Jahren begonnenen Geschichte der Super League zwei Neulinge, die noch besser starteten. 2012/13 holten St. Gallen im ersten Saisondrittel 27 Punkte. Und Sion startete 2006/07 mit 25 Punkten.

Uli Forte sagte es am Freitag in der FCZ-Medienkonferenz mit einem Augenzwinkern: “Wir wollen dafür sorgen, dass die gute Phase des FC Basel zu Ende geht.” Beim 1:0-Sieg des FCB im ersten Klassiker der Saison hätten die Zürcher ihre Rivalen aufgebaut. Die Basler hatten davor gegen Lausanne und in St. Gallen verloren, danach aber holten sie sieben Punkte in drei Spielen und brillierten in der Champions League.

Niederlage im Derby wegstecken

Auch wenn sie nicht ganz ernst und schon gar nicht feindselig gemeint war, sagt Fortes Bemerkung etwas über den guten Zustand der Zürcher Mannschaft aus. Forte ist überzeugt, dass seine Spieler “den kleinen Schock” der 0:4-Niederlage im Derby gegen GC wegstecken können. Forte machte schon beim 4:1-Sieg im Cupspiel bei Lausanne-Ouchy eine gute Reaktion aus. Zudem ruft er in Erinnerung, dass die Grasshoppers nicht viel mehr als vier Chancen benötigten, um zu den vier Toren zu kommen.

Der Klassiker zum jetzigen Zeitpunkt ist für Forte “das Beste, was passieren konnte. Ich muss nicht darüber nachdenken, ob die Spieler irgendeine Motivation von aussen benötigen.” Auf einen sehr starken FCB macht er sich allemal gefasst. “Das 5:0 gegen Benfica Lissabon hat Basel viel Energie gegeben. Dieser Match war für Basel ein Aha-Erlebnis.” Forte wurde auch noch gefragt, ob der FCZ schon nach dem Aufstieg mit dem FCB mithalten könne. “Über 90 Minuten schon. Aber über eine Saison wird es sehr schwierig.”

Derweil zollt der Basler Trainer Raphael Wicky dem FCZ jeden Respekt. “Für mich ist es keine Überraschung, dass die Zürcher so gut klassiert sind. Sie sind dort, wo ich sie erwartet habe.”

YB Champion des ersten Drittels

Zürich wie Basel sollten schauen, dass ihnen die Young Boys nicht weit davonziehen. Tatsächlich sind die Berner trotz schwachen Momenten wie bei den Niederlagen gegen Thun und Lausanne die Mannschaft des ersten Meisterschaftsdrittels. Die Unterschiede innerhalb eines Jahres sind deutlich. Die Berner haben sieben Punkte mehr geholt als im gleichen Zeitraum der Saison 2016/17, der FC Basel dagegen elf Punkte weniger. In der ganzen letzten Saison gaben die Basler 22 Punkte ab, in den ersten zwölf Spielen dieser Saison schon 15. Der zweite grosse Gewinner des Saisonstarts ist der FC St. Gallen mit plus acht Punkten, wogegen Sion und Lugano um je sieben Punkte schlechter dastehen.

Die Super-League-Spiele vom Samstag im Detail:

Lausanne – Thun (erste Direktbegegnung der Saison 2017/18: 2:5). – Anspielzeit: 19.00 Uhr. – SR Fähndrich. – Absenzen: Kololli (verletzt); Alessandrini, Bigler, Rodrigues, Schäppi, Tosetti (verletzt). – Fraglich: -; Bürgy. – Statistik: Trotz seiner relativ bescheidenen Mittel und trotz des Ausscheidens im Cup gegen GC stellt Lausanne die Mannschaft der Stunde. Das Team von Trainer Fabio Celestini hat keines der letzten sieben Meisterschaftsspiele verloren. Nur die Grasshoppers weisen eine längere Serie der Ungeschlagenheit (acht Spiele) vor. Dank dem 2:1 gegen YB und dem 4:0 in St. Gallen haben die Waadtländer erstmals seit Anfang Oktober 2016 zwei Spiele in Folge für sich entschieden. Die Thuner dagegen, zuletzt in Basel nur knapp geschlagen, müssen gegen ihre dritte Niederlage in Serie ankämpfen. Die Statistik der Direktbegegnungen der letzten Jahre spricht für die Berner Oberländer. Seit Anfang 2013 gewannen sie sieben von elf Spielen und verloren nur im April dieses Jahren (2:4 in Thun).

Zürich – Basel (0:1). – Anspielzeit: 19.00 Uhr. – SR Klossner. – Absenzen: Alesevic, Kempter, Kryeziu, Marchesano und Schönbächler (verletzt); Vailati, van Wolfswinkel (verletzt). – Statistik: In diesem Klassiker des Schweizer Fussball geht es für beide Mannschaften darum, den Anschluss an Leader YB nicht zu verpassen. Die Formkurve spricht eher für den FCB, der aus den letzten vier Spielen zehn Punkte holte und zwischendurch zwei Glanzauftritte in der Champions League hatte. Die Spieler von Trainer Uli Forte müssen das 0:4 aus dem Derby gegen GC aus den Köpfen bekommen, nachdem sie davor zwei Meisterschaftsspiele gewonnen haben. Auch müssen die Zürcher beweisen, dass sie gegen Basel überhaupt noch siegen können. 2013 siegten sie im Letzigrund 3:1 und danach in Basel 2:1. Seither holten sie aus zwölf Spielen nur noch vier Punkte – mit vier Unentschieden.

Rangliste: 1. Young Boys 12/26 (27:10). 2. Basel 12/21 (20:12). 3. Zürich 12/20 (15:10). 4. St. Gallen 12/18 (17:22). 5. Grasshoppers 12/17 (20:17). 6. Lausanne-Sport 12/16 (21:22). 7. Sion 12/13 (12:16). 8. Thun 12/11 (19:24). 9. Luzern 12/11 (14:20). 10. Lugano 12/9 (11:23).

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