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Die Fenaco ist 2010 wieder gewachsen

(Keystone-SDA) Der Agrarkonzern Fenaco ist 2010 nach den Einbussen im Vorjahr wieder gewachsen. Der Umsatz der Gruppe, der neben Agrarzulieferern auch die Detailhändler Landi und Volg sowie die Erdölgruppe Agrola angehören, stieg um 0,9 Prozent auf fast 5,5 Milliarden Franken.

Das Detailhandelsgeschäft mit den Ladenketten Landi, Volg, TopShop und Visavis profitierte von der positiven Konsumentenstimmung, wie Willy Gehriger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, am Mittwoch in Bazenheid SG sagte. Der Umsatz der Sparte kletterte um 5,7 Prozent auf 1,55 Mrd. Franken.

Die Nahrungsmittelindustrie der Fenaco, zu der etwa die Saftproduzentin Ramseier oder die Tiefkühlprodukte-Herstellerin Frigemo gehören, litt dagegen empfindlich unter dem verschärften Konkurrenzkampf im Detailhandel. Bei gleich bleibenden Absatzmengen fiel der Umsatz wegen des Preisdrucks um 5,7 Prozent auf 1,38 Mrd. Franken.

Im Agrargeschäft liess das schwierige Wetter die Absatzzahlen stagnieren. Der Spartenumsatz stieg dennoch um ein halbes Prozent auf 1,58 Mrd. Franken. Fenaco begründete dies mit dem Anstieg der Rohstoffpreise und der neu konsolidierten Serco Landtechnik. Zur Agrar-Sparte gehören auch die Samenproduzentin UFA und der Düngerhersteller Landor.

Mehr Heizöl verkauft

Bei den Brenn- und Treibstoffen der Marke Agrola stieg der Umsatz um 4,5 Prozent auf 914 Millionen Franken. Neben den Preisen seien auch die Absatzmengen gestiegen, insbesondere beim Heizöl habe man Marktanteile gewonnen, hiess es.

Der Gewinn der Fenaco-Gruppe kletterte um 9,8 Prozent auf 62 Millionen Franken. Der genossenschaftlich organisierte, von Bauern kontrollierte Konzern beantragt der Delegiertenversammlung, die Anteilscheine mit 6 Prozent zu verzinsen.

Für das laufende Jahr rechnet Willy Gehriger mit einem ähnlich guten Ergebnis wie 2010. Der Agrar- und der Brennstoffmarkt seien ziemlich stabil, das Geschäft im Detailhandel laufe weiterhin sehr gut.

Zunehmende Rohstoff-Spekulation

Laut dem Fenaco-Chef war das vergangenen Jahr von einer steigenden Instabilität der Rohstoffmärkte geprägt. Am stärksten schwankten die Preise der Agrarrohstoffe. Spekulanten hätten diese Rohstoffe entdeckt, was für die Landwirtschaft sehr schlecht sei. Es seien deshalb Regeln zur Eindämmung der Spekulation nötig.

2010 hat Fenaco Investitionen von 244 Mio. Franken bewilligt. Diese würden ausnahmslos durch eigene Mittel finanziert, sagte Finanzchef Werner Beyer an der Jahresmedienkonferenz. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme stieg erstmals über 42 Prozent.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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