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Die Nerven der Lions halten

(Keystone-SDA) Der Titelverteidiger ZSC Lions qualifiziert sich doch noch für die Playoff-Halbfinals. Der Qualifikationssieger feiert im entscheidenden siebenten Spiel gegen Biel einen diskussionslosen 5:2-Sieg.

Die Lions bestritten in der sechsten Playoff-Serie unter Headcoach Marc Crawford zum vierten Mal ein siebentes Spiel, und zum vierten Mal setzten sie sich durch. Da spielte es keine Rolle, dass der ZSC in diesem Showdown nach den Zu-Null-Siegen gegen Davos (2:0), Lausanne (1:0) und Genève-Servette (4:0) erstmals Gegentreffer zuliess.

Die Stadtzürcher agierten vor 11’200 Zuschauern im ausverkauften Hallenstadion von Beginn weg sehr entschlossen, störten früh und waren klar spielspielbestimmend. Für das wichtige 1:0 zeichnete in der 7. Minute Patrik Bärtschi verantwortlich – nach einem Wechsel der Gäste zur Unzeit. Beim 2:0 lenkte der PostFinance-Topskorer Roman Wick einen Pass von Marc-André Bergeron unhaltbar ab. Die Lions benötigten bloss 35 Sekunden, um ihr erstes Powerplay auszunutzen.

Kurz nach dem 1:2 von Gaëtan Haas (19.), der nach einem Abpraller von Lukas Flüeler reüssiert hatte, hätte Robert Nilsson den ZSC beinahe wieder mit zwei Toren in Führung gebracht, doch rettete der Bieler Keeper Simon Rytz spektakulär. Das Verpasste holte der starke Mike Künzle in der 29. Minute nach. Der 21-Jährige liess Oliver Kamber alt aussehen, provozierte einen Abpraller und verwertete diesen gleich selber. 161 Sekunden später bereitete Künzle das 4:1 des im Slot völlig freihstehenden Morris Trachsler vor. Biel gelang in der 48. Minute durch Pär Arlbrandt nur noch das 2:4 – der Schwede schoss in Überzahl seinen fünften Treffer in dieser Serie. Das 5:2 von Ryan Shannon (60.) war ein Schuss ins leere Gehäuse.

Erfreuliches hatte es für den ZSC schon vor der Partie gegeben, bestritt doch Captain Mathias Seger, der am 27. Januar im Heimspiel gegen Zug ein Fraktur am rechten Unterarm erlitten hatte, sein Comeback – wie auch Mark Bastl, der gar seit dem 18. November ausgefallen war.

Die Bieler dagegen hinterliessen den Eindruck, als hätten sie die Saison schon mit dem 3:1-Heimsieg am Donnerstag beendet. Es fehlte den Gästen lange Zeit so ziemlich an allem, das Defensivverhalten war teilweise dilettantisch. Im zweiten Drittel lautete das Schussverhältnis 21:4 zu Gunsten der Lions. Das sagt alles aus. Die Seeländer waren für eine solch wichtige Begegnung schlichtweg nicht bereit. Deshalb reichte es ihnen wie 2013, als sie Qualifikationssieger Fribourg-Gottéron ebenfalls mit 3:4 Siegen unterlegen waren, erneut nur zu einer Ehrenmeldung und können nun die Bagger das alte Eisstadion abreissen. Insgesamt kann Biel aber mehr als stolz sein auf die Saison.

ZSC Lions – Biel 5:2 (2:1, 2:0, 1:1)

11’200 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kurmann/Vinnerborg, Kaderli/Wüst. – Tore: 7. Bärtschi (Geering, Wick) 1:0. 14. Wick (Bergeron, Nilsson/Ausschluss Kamber) 2:0. 19. Haas (Berthon, Wetzel) 2:1. 29. Künzle (Schäppi) 3:1. 31. Trachsler (Künzle) 4:1. 48. Arlbrandt (Olausson/Ausschluss Bärtschi) 4:2.60. (59:23) Shannon (Keller) 5:2 (ins leere Tor). – Strafen: je 3mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Wick; Arlbrandt.

ZSC Lions: Flüeler; Geering, Bergeron; Tallinder, Siegenthaler; Blindenbacher, Seger; Schnyder; Bärtschi, Cunti, Wick; Künzle, Trachsler, Schäppi; Keller, Shannon, Nilsson; Baltisberger, Malgin, Bastl; Neuenschwander.

Biel: Rytz; Gossweiler, Wellinger; Cadonau, Fey; Untersander, Jelovac; Steiner, Jecker; Tschantré, Peter, Rossi; Samson, Kamber, Spylo; Arlbrandt, Olausson, Herburger; Wetzel, Haas, Berthon.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Stoffel, Fritsche (beide verletzt), Smith und Tabacek. Biel ohne Umicevic (überzählige Ausländer), Ehrensperger und Rouiller (beide verletzt). – Timeout Biel (31.). – Biel von 58:46 bis 59:23 ohne Goalie.

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