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Drehmaschinenhersteller in schwierigem Fahrwasser unterwegs

(Keystone-SDA) Der Drehmaschinenhersteller Tornos hat sich im ersten Halbjahr 2013 mit einem schwierigen Geschäftsumfeld konfrontiert gesehen. Stark rückläufige Auftragseingänge und deutlich sinkende Umsatzzahlen führten zu einer Ausweitung des Verlustes.

Im ersten Semester 2013 belief sich der Verlust von Tornos auf 11,92 Mio. Fr. gegenüber einem Verlust von 6,66 Mio. Fr. im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal 2012 lag der Verlust bereits bei 7,03 Mio. Franken.

Der Bruttoumsatz fiel um über 18 Prozent auf 79,15 Mio. Franken, wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte. Der Auftragseingang sank gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um knapp 18 Prozent auf 84,85 Mio. Franken. Beim Betriebsergebnis auf Stufe EBIT resultierte ein Verlust von 8,48 Mio. Franken.

Keine Besserung in Sicht

Strategische Schritte zeigten “positive und belebende Wirkung”, schreibt das Unternehmen in seiner Mitteilung. Die strategische Neuausrichtung mit verstärkter Internationalisierung werde vorangetrieben und ziehe mittelfristig eine weitere Fokussierung der Aktivitäten nach sich.

Prognosen zum weiteren Geschäftsverlauf blieben schwierig und von einer markanten Verbesserung des Investitionsklimas für Werkzeugmaschinenhersteller sei in Europa weiterhin nicht auszugehen, heisst es im Ausblick. Tornos geht davon aus, den im ersten Halbjahr verzeichneten operativen Verlust in der zweiten Jahreshälfte nicht kompensieren zu können.

“Schlanke Strukturen”

Das Management werde das Augenmerk künftig deshalb verstärkt auf die Einführung und Optimierung schlanker Strukturen legen, so Tornos. Zuletzt hatte das Unternehmen an seinen Standorten in Moutier BE und in La Chaux-de-Fonds NE 198 Stellen gestrichen, 147 davon waren Kündigungen.

Wie Tornos weiter mitteilte, verfügt die Gruppe aufgrund der Ende Mai 2013 abgeschlossenen Kapitalerhöhung (Bruttoerlös von 30,6 Mio. Franken) über eine Eigenkapitalbasis von 53,5 Prozent. Zusammen mit der weiteren Optimierung des Nettoumlaufvermögens führe dies zu einer Nettoliquidität von 4,1 Mio. Franken.

Aktientitel büssen ein

Bei den Anlegern an der Schweizer Börse kamen die neuesten Tornos-Zahlen nicht gut an. Bis 10.45 Uhr büssten die Aktientitel des Unternehmens um knapp 1,4 Prozent ein. Sie erholten sich damit allerdings vom ersten Taucher nach Börsenbeginn, nach dem die Valoren des Unternehmens gar um 3,7 Prozent tiefer als am Vortag notierten.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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