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Dreieinviertel Jahre Gefängnis für fahrlässige Tötung

(Keystone-SDA) Das Luzerner Kriminalgericht hat einen 26-jährigen Tibeter der fahrlässigen Tötung schuldig befunden und ihn zu dreieinviertel Jahren Gefängnis verurteilt. Er hat 2008 in Luzern einen 28-jährigen Engländer niedergeschlagen und tödlich verletzt.

Die Tat ereignete sich am frühen Morgen des 25. Oktober 2008. Der Engländer kam vom Ausgang nach Hause. Dabei ergab sich ein Wortwechsel, worauf der Tibeter den Engländer niederschlug. Dieser erlitt schwere Kopfverletzungen, denen er am nächsten Tag im Spital erlag.

Der Angeklagte war schon früher aufgefallen. Im Mai 2008 hatte er zusammen mit einem Kollegen in einem Zug im St. Gallischen zwei junge Männer angegriffen. Bei der Festnahme im Bahnhof Wil griff er die Polizisten an, biss einem in die Hand und spuckte dem zweiten ins Gesicht.

Anklage wollte sechs Jahr Gefängnis

Die Staatsanwaltschaft plädierte im Luzerner Fall auf eventualvorsätzliche Tötung und forderte für den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren, die Verteidigung sprach sich für zweieinhalb Jahre aus.

Der Tibeter wurde am Mittwoch im Luzerner Fall der fahrlässigen Tötung, der einfachen Körperverletzung und der unterlassenen Nothilfe schuldig befunden. Das Kriminalgericht bestätigte am Donnerstag entsprechende Medienberichte.

Im zweiten Fall wurde der Angeklagte der einfachen Körperverletzung, der Nötigung, der Drohung und Gewalt gegen Beamte und eines Verstosses gegen das Waffengesetz schuldig gesprochen.

Der Angeklagte wurde zu einer Freiheitsstrafe von dreieinviertel Jahren verurteilt. Der Vollzug wird aufgeschoben zugunsten einer stationären Massnahmen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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