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Drohnen mit Spezialkameras sollen der Landwirtschaft helfen

Dank Spezialkameras nimmt die Drohne das von Ackerflächen reflektierte Licht bis in den Infrarotbereich auf. Eine Software analysiert die Luftaufnahmen und markiert, wo die Feldfrüchte unter Wasser- oder Nährstoffmangel leiden, oder wo sie von Krankheiten befallen sind. Gamaya / EPFL sda-ats

(Keystone-SDA) Mit von ETH-Forschenden entwickelten Drohnen können Bauern künftig grossflächige Felder besser überwachen und Dünger und Pflanzenschutzmittel gezielter einsetzen. Für ihr Spin-Off Gamaya haben die Entwickler nun 3,2 Millionen Franken angeworben.

Die Drohnen sind mit sogenannten hyperspektralen Kameras ausgerüstet, die Wellenlängen vom sichtbaren Bereich bis Infrarot aufnehmen. Dadurch lässt sich das Lichtspektrum, das die Pflanzen reflektieren, exakt erfassen, wie die ETH Lausanne (EPFL) am Montag mitteilte.

Gesunde Pflanzen reflektieren ein etwas anderes Wellenlängenspektrum als solche, die beispielsweise unter Wasser- oder Nährstoffmangel leiden. Gerade bei grossen Ackerflächen können die Bedingungen, unter denen die Pflanzen wachsen, stellenweise sehr unterschiedlich sein.

Das 2015 gegründete Spin-Off Gamaya hat eine Software entwickelt, die die Abweichungen im von den Kameras erfassten Lichtspektrum in Farben umrechnet, die für das menschliche Auge sichtbar sind. Jedes Problem, das die Feldfrüchte betreffen kann, hat eine andere Farbe.

Bauern können so einfach am Bildschirm untersuchen, wie es ihren Feldern geht, und entscheiden, wo sie Dünger oder Pflanzenschutzmittel einsetzen müssen und wo ein solcher Eingriff nicht nötig ist. Dadurch lassen sich Kosten für derlei Mittel sparen. Die Software liefert sogar Empfehlungen, wie viel Dünger eingesetzt werden sollte.

Das System sei nun bereit für den Einsatz bei Soja-, Mais- und Zuckerrohrfeldern, schrieb die EPFL. Mit 3,2 Millionen Franken von Investoren, sowie der mit 100’000 Franken dotierte W. A. de Vigier Preis, welche das Unternehmen vergangenen Donnerstag erhielt, will das Start-Up das System zunächst in Lateinamerika einführen. In Brasilien sei es bereits erfolgreich getestet worden.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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