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Ein Sieg gegen den Europameister – aber mit Luft nach oben

(Keystone-SDA) Den Europameister geschlagen, aber noch nicht am Limit angekommen. Der Schweizer Torschütze Breel Embolo nach dem 2:0 gegen Portugal: “Wir haben viel Luft nach oben.”

Natürlich, ein 2:0 gegen den Europameister ist eine tolle Sache. “Das tönt wirklich gut”, sagte Torhüter Yann Sommer. Stürmer Breel Embolo, dem nach 23 Minuten das wegweisende Führungstor gelungen war, sprach von einer “riesigen Freude”. Sie hätten gezeigt, dass sie “viel Potenzial” hätten, so der Basler. “Die erste Halbzeit war sehr gut. Hinten haben wir souverän gespielt.” So mache es sicher auch dem Publikum Spass, dem Schweizer Team zuzuschauen, so Embolo.

Auch Admir Mehmedi, der andere Schweizer Torschütze, sagte: “Wir haben uns ein gutes Spiel vorgenommen, das ist uns einigermassen gelungen. Wenn man den Europameister schlägt, kann man zufrieden sein.” Beim Tor zum 2:0, das er mit Haris Seferovic sehenswert herausgespielt hat, waren die Schweizer einer einstudierten Variante gefolgt. “Wir haben in der Theorie angesprochen, dass die Portugiesen Mühe haben mit den Bällen in ihren Rücken”, so Mehmedi.

Bei aller Freude über den bemerkenswerten Sieg, schauten die Schweizer ihre Leistung aber auch kritisch an. Man habe nach der Pause sehr viel leiden müssen, sagte etwa Mehmedi. Und Sommer bemängelte: “Wir haben in der zweiten Halbzeit zu schnell die Angriffsauslösung gesucht und so den Ball zu schnell verloren. Dadurch haben wir uns das Leben selber schwer gemacht.” Für Embolo ist daher klar: “Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass wir noch viel Luft nach oben haben.”

Auch wenn man nun den “direkten Konkurrenten um den 1. Platz” (Mehmedi) geschlagen habe, sei dieser Sieg nicht mehr wert als eben die drei Punkte, so die Meinung der Schweizer Spieler. “Noch haben wir nichts erreicht. Es wird jetzt schwierig, die vermeintlich leichteren Gegner zu schlagen. Das sind zum Teil heikle Spiele vor weniger als 10’000 Zuschauern und mit einer speziellen Atmosphäre im Stadion. Da müssen wir absolut professionell sein”, so Embolo. Und Mehmedi meinte: “Wir dürfen jetzt kein bisschen nachlassen.”

Die Schweizer wissen, dass dies nur der erste Schritt war. Neun weitere sind nötig, um den Weg nach Russland erfolgreich zu Ende zu bringen. Die Zuversicht ist nach dem Erfolg gegen den Europameister nicht kleiner geworden. Mit weiteren positiven Resultaten und Leistungen ist zu rechnen. Mehmedi: “Wir sind jetzt zwei Jahre mit Herrn Petkovic zusammen. Wir wissen, was er will von uns und nach der EM sind wir noch näher zusammengerückt. Wir sind uns unseres Potenzials bewusst.”

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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