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Eingebildeter Kranker muss in Tschechien ins Gefängnis

(Keystone-SDA) Weil er mit unzähligen vorgetäuschten Krankheiten riesige Schulden angehäuft hat, muss ein Mann in Tschechien anderthalb Jahre lang in Haft. Ein Gericht in Ostrava verurteilte den etwa 50-Jährigen am Mittwoch.

Der Mann konnte die Rechnungen für mehr als 90 Spitalaufenthalte innerhalb von vier Jahren nicht bezahlen. Er hatte sich zwischen 2007 und 2011 in fast 70 verschiedene Spitäler des Landes begeben – meistens wegen völlig frei erfundener Krankheiten.

“Er hat fast ständig in Spitälern gewohnt”, sagte ein Vertreter der Klägerseite der Nachrichtenagentur CTK. “Da ist es nicht erstaunlich, dass die Kosten dafür schnell steigen.”

Einem Experten zufolge leidet der Mann am sogenannten Münchhausen-Syndrom, bei dem eine Krankheit vorgetäuscht wird, um Aufmerksamkeit und Mitleid zu erregen.

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