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Erneutes Attentat in Pakistan tötet mindestens 19 Menschen

(Keystone-SDA) Peshawar – Die Serie von Selbstmordattentaten im Nordwesten Pakistans reisst nicht ab. Ein Attentäter tötete vor einem Gerichtsgebäude in Peshawar mindestens 18 Menschen. Dies teilten die Behörden mit.
Der Attentäter sei zu Fuss unterwegs gewesen und habe versucht, das Gebäude zu betreten, sagte der Behördenchef von Peshawar, Sahib Zada Anis. Als der Mann von Sicherheitsleuten gestoppt worden sei, habe er sich in die Luft gesprengt.
Um die 36 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt, einige davon schwebten noch in Lebensgefahr, sagte ein Spitalarzt. Nach Angaben der Behörden waren unter den Toten mindestens drei Polizisten.
In Peshawar wurden innerhalb eines Monats acht Anschläge verübt, zu denen sich zumeist die islamistischen Taliban bekannten. Gegenüber des nun angegriffenen Gerichts in Peshawar liegt das beste Hotel der Stadt, das im Juni Ziel eines Selbstmordattentäters war. Ein an der gleichen Strasse gelegenes Geheimdienst-Gebäude wurde vergangene Woche angegriffen.
Die Aufständischen haben die Attentate in letzter Zeit verschärft, nachdem die Armee im nordwestpakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan vor gut einem Monat eine Grossoffensive gegen die Taliban begonnen hatte. Bei den Anschlägen kamen bisher mehr als 300 Menschen gewaltsam ums Leben. Bei der Offensive wurden mehr als 540 Aufständische und über 60 Soldaten getötet.
Bei einem Angriff eines unbemannten US-Flugzeugs (Drohne) auf eine Extremisten-Hochburg bei Miranshah in Nord-Waziristan wurden in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben aus Sicherheitskreisen zudem vier Menschen getötet und sechs verletzt. Ihre Identität sei unklar.

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