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EU-Kommission hält an Verbot für Flüssigkeiten im Handgepäck fest

(Keystone-SDA) Brüssel – Das Verbot von Flüssigkeiten im Flug-Handgepäck bleibt nach dem Willen der EU-Kommission länger bestehen, als geplant. Ursprünglich hätte das Verbot im April 2010 auslaufen sollen, was auch von einem Teil des EU-Parlaments gefordert worden war.
Aus EU-Ratskreisen verlautete nun, dass sich die Einführung der Scanner verzögere, die künftig Flüssigkeiten im Gepäck entdecken sollen. Deshalb legt die EU-Kommission den EU-Verkehrsministern einen neuen Stufenplan vor.
Demnach soll 2010 nur das Verbot für Flüssigkeiten wegfallen, die Flugpassagiere aus Duty-Free-Shops in Nicht-EU-Staaten mitnehmen. Bis 2012 sollen die größeren Airports mit den neuen Flüssigkeits-Scannern ausgestattet werden, bei ihnen würde das Verbot dann aufgehoben.
Flächendeckend würden erst 2014 alle Flughäfen mit der neuen Technologie ausgerüstet sein, sodass erst ab dann eine generelle Freigabe von Flüssigkeiten im Handgepäck erlaubt werde, hiess es in Ratskreisen. Die neuen Scanner werden derzeit getestet, etwa auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol.
Die aktuelle Regelung wurde nach 2006 aufgedeckten Plänen für Terroranschläge auf Flugzeuge mit Flüssigsprengstoff EU-weit, aber auch in der Schweiz, eingeführt. Danach dürfen Passagiere nur noch Flüssigkeiten in Behältern bis 100 Millilitern mit an Bord nehmen, die zusätzlich in Plastikbeuteln verpackt sind.
Den sechs Schweizer Flughäfen entstanden durch die Umsetzung der neuen Regelung Gesamtkosten von rund 15 Millionen Franken. An grossen Flughäfen wie Genf und Zürich wurden nach der Einführung täglich bis 520 Kilogramm Flüssigkeiten konfisziert.

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