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EU-Kommission sieht langsame Fortschritte bei Hotspot-Aufbau

(Keystone-SDA) Die EU-Kommission sieht nur langsame Fortschritte beim Aufbau von Erstaufnahmezentren für Flüchtlinge in Italien und Griechenland. Auf den griechischen Inseln sei bisher nur das Zentrum auf Lesbos voll einsatzfähig, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.

Die griechische Regierung habe aber zugesagt, dass mit Hilfe der Armee die anderen sogenannten Hotspots bis Mitte Februar einsatzfähig sein sollen.

Im Januar seien von 78 Prozent der Ankommenden Fingerabdrücke genommen worden. Im September waren es nur acht Prozent. Sobald alle Hotspots voll funktionstüchtig seien, sollen dort pro Tag von 11’000 Ankommenden die Fingerabdrücke registriert werden können.

Umverteilung “unzureichend”

Allerdings funktioniert die Umverteilung von Flüchtlingen aus den Erstaufnahmezentren weiterhin kaum: Bisher sind den Angaben zufolge von den 66’400 vorgesehenen Menschen nur 218 auf andere EU-Staaten verteilt worden.

Laut EU-Kommission hat Griechenland seit Anfang 2015 über 16’000 Menschen abgeschoben und bei der freiwilligen Rückreise von 3460 Menschen geholfen. “Im Zusammenhang von mehr als 800’000 Ankommenden 2015 bleibt das unzureichend”, bemängelte die EU-Kommission.

Auch in Italien gehen die Arbeiten nur schleppend voran: So sind von den geplanten sechs Hotspots nur zwei voll funktionsfähig. Italien soll 124 Millionen Euro aus EU-Fonds für die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot erhalten.

Die EU-Staaten entlang der sogenannten Westbalkan-Route rief die Brüsseler Behörde auf, ihre Politik des Weiterschickens von Flüchtlingen zu beenden. Von den 50’000 zugesagten Plätzen für Schutzsuchende entlang der Route seien lediglich die Hälfte verfügbar.

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