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Ex-Chef der Skandalbank Hypo Alpe Adria in Österreich in U-Haft

(Keystone-SDA) Wien/Klagenfurt – Der Ex-Chef der Kärntner Skandalbank Hypo Group Alpe Adria (HGAA) Wolfgang Kulterer, sitzt seit Sonntag in Untersuchungshaft. Der Ermittlungsrichter habe dem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben, berichtete die Nachrichtenagentur APA am Abend.
Der Banker war am Freitag festgenommen worden, weil laut Staatsanwaltschaft Flucht- und Verdunkelungsgefahr bestand. Gegen ihn wird wegen Untreue und Falschaussage ermittelt.
In der Nacht zum Sonntag wurde er in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht, nachdem er zuvor zwei Tage lang vernommen worden war. Bei einer Verurteilung drohen ihm ein bis zehn Jahre Haft.
Bei einer Hausdurchsuchung am Freitag habe die Polizei gezielt nach bestimmten Dokumenten gesucht und sei auch fündig geworden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die sichergestellten Unterlagen seien von Relevanz. Insgesamt hatten die Behörden am Freitag in Wien und Kärnten zehn Hausdurchsuchungen vorgenommen.
Die Kärntner Justiz ermittelt bereits seit längerem gegen Kulterer. Die HGAA-Bank war Ende 2009 notverstaatlicht worden. Danach setzte Finanzministerium eine Sonderkommissionen ein. Diese brachte bislang 50 Anzeigen ein – mehr als ein Dutzend gegen Kulterer.
Die Liste der Anschuldigungen gegen den 56-jährigen Kärtner ist lang. Neben der Untreue besteht den Behörden zufolge auch der Verdacht auf Geldwäsche, Bilanzfälschung, Bildung einer kriminellen Vereinigung und Verstoss gegen finanzstrafrechtliche Vorschriften. Die HGAA soll in zahlreiche Finanz- und Korruptionsaffären verwickelt gewesen sein.

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