Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Ex-Chef Hellweg wird Swissmetal-Verwaltungsrat

(Keystone-SDA) Die Generalversammlung des sanierungsbedürftigen Kupferprodukte-Herstellers Swissmetal hat am Donnerstag in Basel den Ex-Konzernchef Martin Hellweg in den Verwaltungsrat gewählt. Er wird Präsident des Gremiums, dem auch Patrick Huber-Flotho und Arturo Giovanoli angehören.

Damit folgten die Aktionäre den Anträgen des grössten Anteilseigners, des britischen Hedgefunds Laxey. Dieser hält aktuell 29 Prozent der Aktien. Laxey will seine Anteile verkaufen, wie der Hedgefund vor einiger Zeit bekanntgegeben hat.

Die drei neuen Verwaltungsräte sind Partner der Ally Management Gruppe, einer Zürcher Immobilienfirma. Sie ersetzen das alte Gremium mit fünf Mitgliedern unter dem Vorsitz von Friedrich Sauerländer. Dieses stellte sich am Donnerstag nicht mehr zur Wiederwahl. Die Decharge wurde den bisherigen Verwaltungsräten gemäss einer Mitteilung von Swissmetal verweigert.

Bekanntes Gesicht

Hellweg ist bei Swissmetal kein Unbekannter. Er leitete den Dornacher Konzern von 2003 bis 2009. Seine Führung in schwieriger Zeit rief einiges an Kritik hervor und führte zu zwei Streiks am Standort Reconvillier BE. Huber-Fotho restrukturierte das Immobilienportefeuille von Swissmetal.

Die drei neuen Verwaltungsräte wurden den Aktionären erst am Donnerstagmorgen als Kandidaten genannt. Auch vom Rückzug des alten Verwaltungsrats erfuhren die Aktionäre erst kurz vor der Generalversammlung. Insgesamt 47 Aktionäre nahmen an der Generalversammlung teil, sie repräsentierten 45,3 Prozent der Stimmrechte.

Swissmetal steckt in finanziellen Schwierigkeiten: Im letzten Jahr fiel ein Verlust von 26,1 Mio. Fr. an – es war der dritte Jahresverlust in Folge. Auf der Suche nach Liquidität zeigte sich am Donnerstag noch kein Silberstreifen am Horizont. Wegen der sich in die Länge ziehenden Investorensuche war die Generalversammlung zweimal verschoben worden.

Nach dem Rücktritt des alten Verwaltungsrates entfiel an der Generalversammlung auch die Abstimmung über den ursprünglich beantragten Kapitalschnitt mit darauffolgender Kapitalerhöhung, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage der sda sagte. Der Schritt hätte die Aktionäre 53 Mio. Fr. gekostet.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft