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Ex-Holcim-Chef Markus Akermann geht zur Konkurrenz

(Keystone-SDA) Kurz nach seinem Ausscheiden bei Holcim hat der ehemalige Konzernchef Markus Akermann bei der Konkurrenz angeheuert. Akermann wurde Anfang Juni in den Verwaltungsrat des brasilianischen Zementherstellers Votorantim Cimentos berufen.

Bis zum 17. April hatte Akermann noch im Verwaltungsrat von Holcim gesessen, nachdem er die Geschäftsleitung des weltgrössten Zementkonzerns am 1. Februar 2012 an den Franzosen Bernard Fontana übergeben hatte. Akermann war zehn Jahre lang Holcim-Chef gewesen.

Bei Holcim reagierte man auf den Seitenwechsel dem Vernehmen nach “not amused”. Offiziell hält sich das Unternehmen aber bedeckt: “Holcim gibt prinzipiell keinen Kommentar zu derzeitigen Aktivitäten von früheren Verwaltungsräten, Managern oder Angestellten ab”, sagte Sprecher Peter Stopfer am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Akermann habe Holcim über seine Berufung in den VR von Votorantim Cimentos informiert. Der einstige Konzernchef bekleide keine Position oder Rolle mehr bei Holcim, sagte Stopfer. Akermanns Tätigkeiten seit seinem Ausscheiden würden allerdings den üblichen Vertraulichkeitspflichten unterliegen.

Keine rechtlichen Schritte

Auf die Frage, ob Holcim mit Akermann kein Konkurrenzverbot vereinbart hatte, sagte Stopfer lediglich: “Die Konditionen des Anstellungsvertrages von Akermann sind vertraulich und über Vertragsinhalte geben wir keine Auskunft.”

Offensichtlich hat der einstige Konzernchef mit seinem Wechsel zur Konkurrenz aber keine Vertragsvereinbarungen verletzt. Dies lässt sich daraus schliessen, dass Holcim gegen Akermann gemäss dem Sprecher keine rechtlichen Schritte einleiten wird.

In seinem letzten vollen Jahr als Konzernchef hatte Akermann für 2011 eine Gesamtvergütung von 5,65 Mio. Franken erhalten. Für 2012 bezog er noch über 1 Mio. Franken.

Kurz nach Akermanns Wechsel zu Votorantim Cimentos sagte der grösste Zementhersteller Brasiliens seinen geplanten 4,8 Mrd. Dollar schweren Börsengang ab. Die Bedingungen an den Finanzmärkten hätten sich zu stark verschlechtert, gab das Unternehmen Mitte Juni als Begründung bekannt.

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