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EZB-Chef Trichet sieht Weltwirtschaft weiter auf Erholungskurs

(Keystone-SDA) Basel – Nach dem Krisenjahr 2009 ist die Weltwirtschaft nach Einschätzung von EZB-Chef Jean-Claude Trichet auf dem Weg der Besserung. “Es bestätigt sich, dass es schrittweise zu einer Normalisierung kommt. Global stehen die Zeichen auf Erholung”, sagte Trichet in Basel.
Nach einem Treffen ranghoher Notenbanker bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel erklärte Trichet, insbesondere Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien wiesen mit ihrer Dynamik den Weg aus der Krise.
Auch die grossen Wirtschaftsräume USA, Japan und die Europäische Union (EU) haben voriges Jahr die Rezession hinter sich gelassen. Allerdings hat es zuletzt auch kritische Stimmen aus dem Kreis der Notenbanker gegeben, die vor einer holprigen Erholung warnten.
Trichet mahnte die Regierungen zugleich, ihre Haushalte zu konsolidieren. Die Staaten müssten glaubwürdig vermitteln, wie sie mittelfristig wieder auf einen Pfad nachhaltigen Haushaltens zurückkehren wollten.
Im Kampf gegen die Krise haben viele Länder milliardenschwere Konjunkturpakete aufgelegt und damit die Staatsverschuldung in die Höhe getrieben. Die Schuldenstandsquote von Japan hat mittlerweile rund 200 Prozent des Bruttoinlandprodukts erreicht und ist weltweit damit die höchste aller Industriestaaten.
In der EU bereitet die desolate Haushaltslage Griechenlands Sorgen. Wegen seines Budget-Defizits muss das Euro-Zonenland mit strengen Sparauflagen rechnen. EU und Europäische Zentralbank (EZB) dringen auf eine konsequente Sanierung der Staatsfinanzen.

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