Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

FCZ-Frauen lassen sich beim Einlauf von Männern begleiten

(Keystone-SDA) Die erfolgreichen Fussballerinnen des FC Zürich nehmen Männer an der Hand. Beim Einlauf zum Sechzehntel-Final der UEFA Women’s Champions League gegen den ZNK Osijek am 15. Oktober im Zürcher Letzigrund lassen sie sich für einmal nicht von Kindern begleiten, sondern von Männern.

Dass Fussballerinnen und Fussballer von so genannten Escort Kids zu grossen Spielen begleitet werden, ist heute alltäglich. Ebenso selbstverständlich spielen viele Frauen ihre Rolle als hübsche Dekoration von Fussballstars neben dem Spielfeld.

Im Frauenfussball sind nun aber die Frauen die Stars, auch wenn sie sehr viel weniger im Rampenlicht stehen, als ihre männlichen Kollegen.

Aus dem Anliegen heraus, mehr Aufmerksamkeit auf den Frauenfussball zu ziehen, entstand denn auch die Begleitmänner-Idee, wie Michael Benz von der zuständigen Werbeagentur am Dienstag zur Nachrichtenagentur sda sagte.

Die FCZ-Frauen sind in der Schweiz besonders erfolgreich: Sie konnten sich 2014 zum sechsten Mal für die Champions League qualifizieren – “eine beispiellose Geschichte im Schweizer Frauenfussball”, heisst es in einer Mitteilung des FCZ zur Männer-Aktion.

Die FCZ-Spielerinnen laden nun über 18-jährige Männer ein, sie aufs Spielfeld zu begleiten, wenn sie am 15. Oktober zum Spiel gegen die Kroatinnen des ZNK Osijek einlaufen. Um die Richtigen zu finden, hat der Club einen Internet-Aufruf gestartet.

Gratis-Tickets für alle

Die Bewerber müssen zwei Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein und in der Schweiz wohnen. Benz rechnete erst nur mit einigen Dutzend Bewerbungen.

Diese Zahl wurde allerdings bereits am Tag des Aufrufs um ein Mehrfaches überschritten: Bis am Abend seien schon 600 Anmeldungen eingegangen, sagte Marion Daube, Geschäftsführerin der FCZ-Frauen gegenüber dem “Regionaljournal Zürich-Schaffhausen” von Radio SRF1.

Wer schliesslich die Auserwählten sind, entscheidet das Team selbst. Aber auch jene, die nicht gewählt werden, gehen nicht leer aus: Jeder Bewerber erhält zwei Gratistickets für das Spiel. Ob die Aktion in Zukunft wiederholt werde, sei noch völlig offen, sagte Benz.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft