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Fehlende Arbeitstage trüben den Schweizer Aussenhandel

(Keystone-SDA) In den ersten drei Monaten 2013 sind sowohl Ein- als auch Ausfuhren zurückgegangen. Das Minus betrug bei den Importen inflationsbereinigt 5,3, bei den Exporten 2 Prozent. Allerdings zählte das Quartal drei Arbeitstage weniger.

Bereinigt um diese Tage resultierte bei den Exporten ein Plus von 3,8 Prozent und bei den Importen eines von 2,6 Prozent, wie die Eidgenössische Zollverwaltung mitteilte. Die Handelsbilanz des ersten Quartals schloss mit einem Überschuss von 5,9 Mrd. Franken.

Vier der neun grössten Exportzweige verzeichneten in den ersten drei Monaten ein Plus. Mit 11 Prozent stach besonders die Nahrungs- und Genussmittelindustrie hervor.

Wachstum bei Uhrenindustrie gebremst

Die Uhrenindustrie legte lediglich 2 Prozent zu, nachdem sie vor Jahresfrist noch mit 18 Prozent geglänzt hatte. Am anderen Ende der Skala musste die Maschinen- und Elektroindustrie einen Rückgang um 8 Prozent hinnehmen.

Die Chemisch-Pharmazeutische Industrie als wichtigste Exportbranche steigerte die Ausfuhren um 1,4 Prozent dank immunologischen und agrochemischen Erzeugnissen sowie Pharmawirkstoffen.

Mit Ausnahme von Afrika und Nordamerika sanken die Ausfuhren in alle Kontinente. Nach Afrika wurden 12 Prozent mehr Güter exportiert, wozu Ägypten mit einem Wachstum um 45 Prozent bei Chemikalien und Pharmazeutika beitrug. Die Ausfuhren nach Nordamerika wuchsen um 5 Prozent.

Nach Asien exportierte die Schweiz 1 Prozent weniger Güter. Dabei dämpfte ein Mehrabsatz von 17 Prozent in Singapur und von 10 Prozent in Taiwan die Rückgänge in Indien, China, Hongkong und Japan.

Weniger Exporte in Europa

Der Hauptmarkt Europa nahm der Schweiz 2 Prozent weniger Produkte ab, wobei die Ausfuhren nach Ungarn um 41, Schweden um 16 und Grossbritannien um 13 nachgaben. Die Ausfuhren nach Irland wuchsen um die Hälfte, jene in die Niederlande um 13 und die nach Italien um 5 Prozent.

Nach Ozeanien schrumpften die Ausfuhren um 5 und nach Lateinamerika um 4 Prozent, wobei besonders der 15-Prozent-Rückgang nach Brasilien und jener um 12 Prozent nach Mexiko hervorstechen.

Deutlicher Rückgang der Autoimporte

Bei den Einfuhren legten die Energieträger nominal um 6 Prozent zu, die anderen Warengruppen stagnierten oder sanken. Gemeinsam war ihnen, dass alle Preise stiegen, namentlich jene der Konsumgüter. Diese wurden 5 Prozent teurer.

Bei den Konsumgütern, die mit 19 Mrd. Fr den Löwenanteil der Importe ausmachen, ging das Volumen um 4 Prozent zurück. Dabei brachen die Einfuhren von Personenautos frankenmässig um 16 Prozent ein. Zudem gingen die Bezüge von Juwelier- und Arzneiwaren um je 6 Prozent zurück. Im Plus waren die Wohnungseinrichtungen und die Nahrungs- und Genussmittel mit je 5 Prozent.

Das Minus bei den Investitionsgütern war durch den Rückgang von 77 Prozent bei den Flugzeugen und von 11 Prozent bei den Strassenfahrzeugen bedingt. Bei Rohstoffen und Halbfabrikaten wurden 10 Prozent mehr Chemikalien und 51 mehr Futtermittel eingeführt. Dagegen sanken die Importe von Uhrenteilen um 12, elektrischen Artikeln und Elektronik um 6 sowie von Metallen um 3 Prozent.

Wegen des Erdöls aus Libyen mit einer Zunahme um 122 Prozent verdoppelten sich die Importe aus Afrika beinahe. Ausser aus Europa (- 5) und Ozeanien (- 21 Prozent) stiegen die Einfuhren aus allen Kontinenten. Aus Asien wuchsen sie um 3 Prozent, brachen aber aus Japan um einen Drittel ein.

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