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Finnischer Finish im Waadtland

(Keystone-SDA) Auf spektakuläre Weise ringt Lausanne die Tessiner Nummer 1 Lugano nach einem 2:3-Rückstand 5:3 nieder. Ossi Louhivaara führt die Westschweizer mit einer späten Doublette zum dritten Sieg in Serie.

Seit Wochen drehen sich die positiven Schlagzeilen in der NLA um die schwedischen Künstler Pettersson und Klasen. In Lausanne hingegen war für das Spektakel ein Trio aus der finnischen Uni-Stadt Jyväskylä zuständig. Louhivaara, Pesonen und Hytönen drückten dem wilden Duell mit sechs Skorerpunkten den Stempel auf. Speziell Louhivaara drehte in den letzten Minuten enorm auf. Innerhalb von 39 Sekunden überwand der nicht zu stoppende Lausanner Topskorer Luganos Keeper mit brachialen Schüssen. Patrick Fischers Squadra verschwand im mitreissenden Finish der Romands regelrecht von der Bildfläche. Die vierte Niederlage in Serie war unter diesen Umständen nicht zu verhindern, auch von den ausnahmsweise diskreten Schweden nicht.

Lugano trug in der Malley-Halle verschiedene Hüte. Zunächst dominierten die Bianconeri, führten früh 1:0 – nichts deutete auf Schwierigkeiten hin. Im Mittelabschnitt traten die Tessiner plötzlich genügsam und phasenweise überheblich auf. Lausanne verschaffte sich mit einer Doublette Zugang zur Partie und verpasste es, eine Flut von Chancen in eine deutliche Führung umzumünzen. Luganos Schwerarbeiter Chiesa und Murray erzwangen innert zwei Minuten einen erneuten Richtungswechsel (47.), bis Louhivaara das Drehbuch zum Nachteil der unberechenbaren Südschweizer nochmals umschrieb.

Nicht nur der beeindruckende Finish der Waadtländer ist bemerkenswert, sondern auch ihre Entwicklung in der Liga. Zwei Jahre nach der Promotion hat sich der früher oft instabile Verein in der NLA-Mittelklasse etabliert. Eine erneute Playoff-Teilnahme zeichnet sich ab. In den Strudel am Strich geraten andere, prominenter bestückte Vertreter mutmasslich vor Lausanne. Der dänische Ausbildner Heinz Ehlers hingegen demonstriert, dass er im nationalen Ranking zu jenen Coaches gehört, die das Potenzial zur Spitzenkraft besitzen.

Lausanne – Lugano 5:3 (0:1, 2:0, 3:2)

6461 Zuschauer. – SR Popovic/Stricker, Kohler/Zosso. – Tore: 9. Pettersson (Ausschlüsse Hytönen und Pesonen) 0:1. 24. Conz (Savary) 1:1. 32. Pesonen (Genazzi, Louhivaara) 2:1. 45. Chiesa (Kienzle, McLean) 2:2. 47. Murray (McLean, Walker) 2:3. 56. (55:52) Louhivaara (Genazzi, Miéville/Ausschluss McLean) 3:3. 57. (56:31) Louhivaara (Gobbi, Huet) 4:3. 60. (59:10) Pesonen (Hytönen) 5:3 (ins leere Tor). – Strafen: je 5 mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Louhivaara; Pettersson.

Lausanne: Huet; Gobbi, Leeger; Rytz, Genazzi; Jannik Fischer, Stalder; Seydoux; Conz, Hytönen, Bang; Pesonen, Miéville, Louhivaara; Neuenschwander, Froidevaux, Herren; Antonietti, Savary, Déruns; Simon Fischer.

Lugano: Merzlikins; Andersson, Kparghai; Ulmer, Sartori; Chiesa, Kienzle; Romanenghi; Pettersson, Sannitz, Klasen; Walker, Filppula, Bertaggia; Fazzini, McLean, Reuille; Dal Pian, Walsky, Murray; Ahlström.

Bemerkungen: Lausanne ohne Genoway, Lardi (beide verletzt), Augsburger (überzählig), Lugano ohne Vauclair, Hirschi, Maurer, Kostner, Steinmann, Balmelli (alle verletzt). 32. Timeout von Lugano, ab 58:48 bis 59:10 ohne Goalie.

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