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Flury und Gisin auch für Val d’Isère guter Dinge

(Keystone-SDA) Konditionstraining am Morgen, ein nachmittäglicher Spaziergang und nach Bedarf Massage oder Physiotherapie – so das Alternativprogramm für die Swiss-Ski-Speedfahrerinnen in Val d’Isère.

Michelle Gisin hätte nach ihrem überzeugenden Saisonauftakt im Speedbereich mit je einem Podestplatz in Lake Louise (Abfahrtsdritte) und St. Moritz (Super-G-Zweite) nur allzu gerne auch in Val d’Isère die Abfahrtslatten angeschnallt. Umso mehr, als sie die Piste Oreiller-Killy (“Die beinhaltet einfach alles.”) sehr mag. Im Vorjahr war die Obwaldnerin hier in ihrer ersten Weltcup-Abfahrt mit der hohen Startnummer 51 sensationell Siebente geworden. Als “unglaublich schade” empfindet sie deshalb die Absage.

Doch ob Abfahrt oder nun eben zweimal Super-G, “es ist, wie es ist. Man muss immer flexibel bleiben und ich fuhr zuletzt ja auch stark im Super-G”, sagt die sich in Topform befindende Gisin. Der Energie-Haushalt sei immer ein Thema, so die Engelberger Vielstarterin. Kein Thema sei hingegen, dass sie vor Wochenfrist in St. Moritz von ihrer ebenfalls 24-jährigen Teamkollegin Jasmine Flury von der Spitze verdrängt worden war. “Das kümmerte mich keine Sekunde. Jasmine zeigte eine tolle Fahrt, und ich mag ihr den Sieg extrem gönnen.”

Flury fand nach Rummel zur Ruhe zurück

Die angesprochene Jasmine Flury, eine Bündnerin aus dem Prättigau, gab zu, dass die ersten Tage nach ihrem Überraschungscoup “speziell” waren. “Ich hatte zunächst etwas Mühe, nach dem ganzen Rummel meine Ruhe zu finden.” Doch letztlich hatte die Normalität nach ein paar Konditionstrainings sowie der am Mittwoch erfolgten Anreise nach Val d’Isère sie schnell wieder. Auch an der eigenen Erwartungshaltung habe sich nach St. Moritz nichts geändert, so Flury. “Es gilt immer noch das Gleiche. Ich muss von oben bis unten schnell fahren und mein Bestes geben.”

Flury ist im Olympia-Winter in der Disziplin Super-G mit ihrem unerwarteten Heimsieg in St. Moritz sowie dem 7. Platz in Lake Louise bislang die stärkste Schweizerin, noch vor Teamleaderin Lara Gut. Die Tessinerin, zum Auftakt in Kanada knapp hinter Tina Weirather Zweite, schied vor einer Woche im Engadin aus. Dass nun in Val d’Isère nach der wetterbedingten Programmänderung gleich zwei Super-G ausgetragen werden, kommt Gut eher entgegen. “Toll. Lasst die Party beginnen!”, liess sie in den sozialen Medien verlauten. Im Dezember 2016 gewann Gut im französischen Skiort, in welchem sie 2009 bei ihrem WM-Debüt mit zweimal Silber brilliert hatte, nach Ausfällen in der Kombination und der Abfahrt den Super-G.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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