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Ford verdient so gut wie seit Jahren nicht mehr

(Keystone-SDA) Fords Wette, den US-Amerikanern benzinsparende Autos schmackhaft machen zu wollen, geht auf. Im ersten Quartal konnte der zweitgrösste Autokonzern des Landes seinen Gewinn um 22 Prozent auf annähernd 2,6 Mrd. Dollar steigern.

Das letzte Mal hatte der Konzern in den 1990-er Jahren so gut verdient. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 33,1 Mrd. Dollar. Weltweit lieferte Ford 1,4 Mio. Autos aus und damit 12 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Mit den Zahlen übertraf Ford die Erwartungen der Analysten. Der Kurs stieg vorbörslich um 3 Prozent. Konzernchef Alan Mulally sprach am Dienstag von Verbesserungen in allen Regionen. “Wir rechnen damit, dass unsere Stückzahlen im Jahresverlauf deutlich zulegen”, sagte er.

Auch in Europa verdient der Konzern wieder Geld. Nach einem Verlust im Schlussquartal des vergangenen Jahres erwirtschaftete Ford Europe nun operativ 293 Mio. Dollar. Besonders in Deutschland lief es zuletzt wieder rund.

Ford reklamiert für sich, besonders benzinsparende Autos zu bauen – was dem Unternehmen in Zeiten steigender Benzinpreise zugute kommt. Und in der Tat feierte Ford Erfolge mit der Einführung des europäischen Kleinwagens Fiesta in den USA; auch der kompakte Focus ist im Land der Strassenkreuzer zu haben. Fords Verkaufsschlager sind indes weiterhin die schweren Pick-up-Trucks der F-Serie.

Zurück nach der Rosskur

Ford hat ein grandioses Comeback hinter sich. Der Konzern stand am Abgrund. Während die beiden heimischen Rivalen General Motors und Chrysler im Krisenjahr 2009 pleitegingen und vom Staat gerettet werden mussten, überlebte Ford aus eigener Kraft.

Der ehemalige Boeing-Manager Mulally verordnete dem Unternehmen eine eigentliche Rosskur. So liess er sparsamere Autos entwickeln, senkte die hohen Gesundheits- und Pensionskosten und brachte die Fabriken auf Vordermann.

Im ersten Quartal kam Ford nach eigenen Angaben in den USA auf einen Marktanteil von 16 Prozent. In Europa erreichte das Unternehmen 8,5 Prozent.

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