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Französische A380 nach Explosion von Triebwerk notgelandet

Ein lauter Knall und starke Vibrationen: Eine Maschine des Typs A380 muss auf dem Flug von Paris nach Los Angeles wegen eines Triebwerkschadens in Neufundland notlanden. KEYSTONE/AP/FRANCOIS MORI sda-ats

(Keystone-SDA) Ein Airbus A380 der Fluggesellschaft Air France ist nach einem Triebwerksschaden auf dem Weg von Paris nach Los Angeles in Kanada notgelandet. Die Fluggesellschaft sprach in einer Mitteilung vom Samstag von einem “schweren Schaden” an einem der vier Triebwerke.

“Die Kabine wackelte. Jemand hat geschrien, und da wussten wir, dass etwas nicht stimmt”, schilderte die Passagierin Sarah Eamigh dem kanadischen Sender CBC News.

“Es gab einen lauten Knall, und wegen der Vibrationen dachte ich sofort, dass das Triebwerk ausgefallen war”, sagte der Passagier und frühere Flugzeugmechaniker David Rehmar der BBC. “Einen Moment lang dachte ich, dass wir abstürzen.”

Passagierin Pamela Adams beschrieb, alles sei ganz normal gewesen, “und dann fühlte es sich plötzlich an, als wären wir in 35’000 Fuss Höhe in einen Geländewagen gekracht”. Dennoch sei keine Panik an Bord ausgebrochen, und die Piloten hätten die Maschine rasch wieder im Griff gehabt.

Die Crew von Flug AF066 setzte nach Angaben eines Airline-Sprechers ein “Mayday” ab und leitete den Grossraumflieger zum kleinen Flughafen Goose Bay in Neufundland um. Das weltgrösste Passagierflugzeug landete um 17.42 Uhr deutscher Zeit sicher auf dem kanadischen Airport, alle 520 Menschen an Bord blieben unversehrt.

Passagiere berichteten anschliessend von der Explosion des äussersten rechten Triebwerks, der kurz davor ungewöhnliche Geräusche vorausgegangen waren.

Triebwerk verliert Abdeckung

Beim anschliessenden Sinkflug und der Notlandung hätten sich die verängstigten Passagiere “mit weissen Knöcheln” an ihren Sitzlehnen festgeklammert. Einige der Fluggäste schafften es dennoch, Fotos und Videoaufnahmen des explodierten und schwer beschädigten Triebwerks zu machen, das durch die Explosion die komplette Abdeckung verloren hatte.

Piloten und Kabinencrew seien “perfekt mit diesem schweren Zwischenfall umgegangen”, so Air France. Wie es zu dem Schaden kam, war nach Angaben des Sprechers noch unklar – dies solle nun untersucht werden.

Flugunfallermittler der französischen Behörden sowie von Airbus wurden am Sonntag nach Kanada entsandt, um den Vorfall zu untersuchen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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