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Franzosen ziehen gegen Rentenreform-Pläne auf die Strasse

(Keystone-SDA) Paris – Mit landesweiten Streiks protestieren die französischen Gewerkschaften heute gegen eine umstrittene Rentenreform. Die Ausstände sollten vor allem den Zug- und Flugverkehr, Schulen und Spitäler treffen.
Im Grossraum Paris fielen am Morgen zahlreiche Pendlerzüge aus, wie die Verkehrsbetriebe der Hauptstadt mitteilten. Besser als erwartet lief demnach aber der Verkehr in der U-Bahn, wo der Verkehr auf mehreren Verbindungen nahezu normal war.
An den Pariser Flughäfen Charles de Gaulle und Orly wurde mit zahlreichen Flugausfällen gerechnet. Die Veranstalter hofften, dass sich rund zwei Millionen Menschen an Demonstrationen und Protestmärschen beteiligen.
Höheres PensionsalterMit dem Umbau will Präsident Nicolas Sarkozy einen Kollaps des Rentensystems verhindern und das Budgetdefizit in den Griff bekommen. Die Franzosen stören sich vor allem an der geplanten Anhebung des Pensionsalters um zwei Jahre auf 62 Jahre.
Arbeitsminister Eric Woerth wollte die Pläne am Dienstag ins Parlament einbringen, wo sie im Oktober verabschiedet werden sollen. Die Umfragewerte Sarkozys liegen derzeit nur knapp über ihrem Allzeit-Tief.
Bahnverkehr mit der SchweizVom Streik betroffen ist auch der Bahnverkehr mit der Schweiz, wie die SBB am Montag mitteilte. Demnach fallen am Dienstag alle TGV-Züge ab Bern und Neuenburg nach Paris aus. Ab Lausanne verkehren drei von vier TGV-Verbindungen, ab Genf sind es fünf von sieben Zügen.
Ab Genf fallen zudem die TGV-Verbindungen nach Südfrankreich und die Nachtzüge Schweiz – Frankreich aus. Nicht betroffen ist der TGV Lyria über Zürich/Basel nach Paris und zurück. Im französischen Binnenverkehr ist ebenfalls mit zahlreichen Zugsausfällen und Verspätungen zu rechnen.

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