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Fünf Dissidenten aus Kuba wollen nicht nach Spanien ins Exil

(Keystone-SDA) Havanna/Madrid – Die Freilassung der politischen Häftlinge in Kuba kommt offenbar ins Stocken. Fünf der 52 im Jahr 2003 verurteilten Dissidenten haben nach Oppositionsangaben vom Mittwoch eine Ausweisung nach Spanien abgelehnt.
Wie die Frauen der befreiten Häftlinge, die “Damas de Blanco” (Frauen in Weiss), am Mittwoch berichteten, teilten die fünf ihren Entscheid Kardinal Jaime Ortega von Havanna mit. Ortega hatte in dem Konflikt vermittelt und gemeinsam mit der spanischen Regierung eine Freilassung und gleichzeitige Ausweisung der Dissidenten ausgehandelt.
Am Dienstag waren die ersten sieben Freigelassenen in Spanien angekommen. Zwei weitere trafen am Mittwoch ein. Es handle sich um die Journalisten Normando Hernández González und Omar Rodríguez Saludes, berichtete das Fernsehen. Sie wurden von 17 Familienangehörigen begleitet. Spanien hat sich bereiterklärt, in den kommenden Wochen bis zu 20 freigelassene kubanische Dissidenten aufzunehmen.
Bei den Verweigerern handelt es sich den Angaben zufolge um Pablo Argúelles Morán, Eduardo Díaz Fleitas, Arnaldo Ramos Lauzerique, Regis Iglesias Ramírez und Félix Navarro Rodríguez.
Sie alle gehören zur “Gruppe der 75”, die 2003 im sogenannten Schwarzen Frühling, wegen “Söldnertums” im Dienste der USA auf Kuba zu Haftstrafen von jeweils bis zu 28 Jahren verurteilt worden waren.

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