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Für GC war das 1:1 ein Sieg

(Keystone-SDA) Im fünften Spiel des Frühlingspensums in der Super League verlieren die Grasshoppers erstmals nicht. Mit generösem Einsatz und einigem Glück erreichen sie auswärts gegen Luzern ein 1:1.

Der allerletzte kritische Fall in diesem aufwühlenden Match trat in der 95. Minute auf. GC-Goalie Joël Mall lenkte einen Foulpenalty von Tomislav Juric an den Pfosten. Die Zürcher hätten sich, über den ganzen Match gesehen, nicht über eine Niederlage beklagen dürfen. Aber genau in dieser Szene hätten sie Pech gehabt, denn das angebliche Foul des eingewechselten jungen Hopper Nedim Bajrami war keines. Er traf den Gegenspieler, aber er traf vorher den Ball. Schiedsrichter Sandro Schärer wählte die Umkehr der meisten seiner vorangegangenen Entscheide, mit denen er die Luzerner benachteiligt hatte.

Es war nicht selbstverständlich, dass die Grasshoppers ihre schwarze Serie ausgerechnet in Luzern würden beenden können, wo der FCL aus den letzten sechs Spielen vier Siege und zwei Unentschieden herausgeholt hatte. Lange schien es sogar, als sollte GC erstmals seit dem 4. Dezember und zum zweiten Mal seit dem 2. Oktober wieder ein Meisterschaftsspiel für sich entscheiden. Das frühe Führungstor von Runar Sigurjonsson hielt immerhin bis zur 72. Minute.

Der Sieg der Zürcher wäre aber ebenso unverdient gewesen wie die allfällige Niederlage für die Luzerner, die sich über ungewöhnlich viel Pech ärgern mussten. Es war nicht der Sonntagnachmittag des FC Luzern und nicht jener von Schiedsrichter Sandro Schärer und dessen Assistenten. Nur Sekunden bevor Sigurjonsson per Kopfball das 1:0 erzielte – dem Vorbereiter Ridge Munsy gebührte nach einem langen Lauf auf der rechten Seite das höchste Lob -, hätte der Schiedsrichter im Zürcher Strafraum ein Foul ahnden und auf Penalty entscheiden müssen. Noch in der ersten Halbzeit enthielt Schärer den Innerschweizern einen Handspenalty vor, und als Filip Ugrinic nach 64 Minuten endlich ins Tor traf, schaltete sich der zuständige Assistent mit einem Offside-Entscheid ein – fälschlicherweise.

Wenn sie alle Unbill zusammenzählen, könnten die Luzerner von einem gestohlenen Sieg sprechen. Das tat Trainer Markus Babbel nach dem Spiel nicht. Babbel selbst war auch ein Gewinner, denn seine Einwechselspieler besorgten den Ausgleich. Francisco Rodriguez als Vorbereiter, Pascal Schürpf als Vollstrecker per Kopfball. Schürpf war als Leihgabe des FC Basel in Vaduz nicht glücklich geworden. In Luzern könnte er seine Goalgetter-Qualitäten wiederfinden.

GC-Trainer Pierluigi Tami war mit dem Punkt “zufrieden. Am wichtigsten ist, dass wir in der Defensive jetzt wieder stabiler sind.” Die für GC beste Wirkung des Spiels in Luzern ist der Punktestand. Der Abstiegsplatz ist nach wie vor vier Punkte entfernt.

Telegramm:

Luzern – Grasshoppers 1:1 (0:1)

10’959 Zuschauer. – SR Schärer. – Tore: 8. Sigurjonsson (Munsy) 0:1. 72. Schürpf (Rodriguez) 1:1.

Luzern: Omlin; Lucas, Costa (63. Schürpf), Affolter; Christian Schneuwly, Haas, Kryeziu, Ugrinic (63. Rodriguez), Lustenberger; Marco Schneuwly, Juric.

Grasshoppers: Mall; Bamert, Bergström, Vilotic, Antonov; Brahimi, Pickel; Munsy (77. Andersen), Sigurjonsson (87. Bajrami), Caio; Hunziker (66. Dabbur).

Bemerkungen: Luzern ohne Itten, Neumayr (beide gesperrt), Puljic und Sarr (beide nicht im Aufgebot). Grasshoppers ohne Lavanchy (gesperrt), Basic, Sherko (beide verletzt) und Tabakovic (nicht im Aufgebot). 95. Mall lenkt Foulpenalty von Juric an den Pfosten. Verwarnungen: 23. Sigurjonsson (Foul), 27. Bergström (Foul), 57. Lustenberger (Reklamieren), 57. Vilotic (Foul), 77. Dabbur (Foul).

Weitere Resultate vom Wochenende. Sonntag: Sion – St. Gallen 1:2 (0:1). Vaduz – Basel 1:1 (1:1). – Samstag: Young Boys – Thun 3:2 (1:2). Lugano – Lausanne-Sport 2:1 (1:1).

Rangliste: 1. Basel 23/60 (63:20). 2. Young Boys 23/45 (54:35). 3. Sion 23/38 (46:38). 4. Luzern 23/35 (47:43). 5. St. Gallen 23/29 (27:33). 6. Lugano 23/28 (30:41). 7. Thun 23/23 (31:43). 8. Grasshoppers 23/23 (29:41). 9. Lausanne-Sport 23/19 (39:47). 10. Vaduz 23/19 (29:54).

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