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Gefährlicher Müll bedroht Besatzung der Raumstation ISS

(Keystone-SDA) Wegen eines Stücks Weltraumschrott hat sich die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS vorübergehend in Sicherheit gebracht. Das Wrackteil sei zu spät bemerkt worden, um noch ein Ausweichmanöver vornehmen zu können, sagte ein Mitarbeiter des Flugleitzentrums bei Moskau.

Die sechs Besatzungsmitglieder mussten sich deshalb in die beiden angekoppelten Sojus-Kapseln zurückziehen. Das Bruchstück sei in nur 250 Meter Entfernung am Aussenposten der Menschheit vorbeigeflogen, meldete die Agentur Interfax.

In der Vergangenheit hatte die ISS wiederholt zum Beispiel Satelliten ausweichen müssen. Zu Schäden kam es bisher aber nicht.

Müllgürtel um die Erde ist enorm

Gemäss Schätzungen rasen derzeit rund 150 Millionen Trümmer, viele davon wenige Zentimeter gross, als Weltraumschrott um die Erde. Meistens weicht die ISS aus, indem sie mit Hilfe ihrer Düsen die Umlaufbahn um einige Kilometer ändert.

Zuletzt bedrohte im Dezember ein seit zwölf Jahren um die Erde kreisendes Wrack einer US-Rakete die Station erheblich. Auf der Erde verfolgen mehrere Kontrollstationen den Weltraumschrott. Sie können aber nur Teile erfassen, die grösser als zehn Zentimeter sind. Der meiste Müll entstand durch ausgebrannte Raketenstufen.

An Bord der ISS rund 350 Kilometer über der Erde halten sich derzeit die Russen Sergej Wolkow, Alexander Samokutjajew und Andrej Borissenko sowie die US-Amerikaner Mike Fossum und Ronald Garan und der Japaner Satoshi Furukawa auf. Am 8. Juli soll letztmals ein US-Spaceshuttle zur Raumstation fliegen, danach sind die russischen Sojus-Raumschiffe die vorerst einzigen Transporter.

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