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Generalstreik bei der britischer Post hat begonnen

(Keystone-SDA) London – Die Briten steuern auf die härtesten Arbeitskämpfe seit fast 25 Jahren zu. Mit einem Generalstreik bei der Post droht der Wirtschaft der Stillstand und vielen Kleinbetrieben im Vorweihnachtsgeschäft das Aus.
Nachdem wochenlange Verhandlungen am Mittwoch trotz einer greifbaren Einigung gescheitert waren, traten die Beschäftigten der staatlichen Royal Mail für zwei Tage in einen ersten landesweiten Streik.
Die Gewerkschaft CWU rechnete mit 120’000 Mitarbeitern, die sich dem Aufruf zur Arbeitsniederlegung bis Samstag Mitternacht anschliessen. Für die kommende Woche kündigte die Gewerkschaft bereits einen dreitägigen Generalstreik an.
Die Interessenvertreter der Postmitarbeiter protestieren gegen die geplante Modernisierung und einen damit verbundenen Stellenabbau. Die Regierung und die Geschäftsführung der Royal Mail wollen dagegen verhindern, dass die Post im internationalen Wettbewerb noch weiter ins Hintertreffen gerät.
Im Durchschnitt verliert sie jährlich zehn Prozent Marktanteil. Premierminister Gordon Brown rief beide Seiten auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. “Wenn immer mehr Kunden der Royal Mail den Rücken kehren, dann werden mehr Arbeitsplätze verloren. Insofern ist dies zwecklos.”
Dem Poststreik könnten sich bald andere Branchen anschliessen. Bei Feuerwehr und U-Bahnen stehen Abstimmungen aus. Zuletzt hatten die Bergarbeiterstreiks 1985 solche Ausmasse angenommen.

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