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GM verkauft Saab an Spyker – Schweden bürgt für 400 Millionen Euro

(Keystone-SDA) Detroit – Saab ist gerettet: Der US-Autokonzern General Motors verkauft seine angeschlagene schwedische Tochter an den niederländischen Sportwagen-Hersteller Spyker.
GM bestätigte am Sitz in Detroit den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen. Bislang hatte GM geplant, Saab mit seinen 3400 Mitarbeitern zu schliessen. Gewerkschaftsangaben zufolge hätte das Aus des Autobauers den Verlust von rund 8000 Arbeitsplätzen bedeutet, weil auch Zulieferer betroffen gewesen wären.
General Motors, Spyker und die schwedische Regierung hätten hart an einer Einigung gearbeitet, sagte der zuständige GM-Manager John Smith. In einem neu zu gründenden Unternehmen Saab Spyker Automobiles werde der niederländische Käufer die Marke Saab fortführen.
Zu welchen Bedingungen Saab an die Niederländer übergeht, liess der Konzern indes offen. GM erklärte lediglich, dass der Verkauf bis kommenden Monat unter Dach und Fach sein soll.
Zuvor war aus Kreisen verlautet, dass Spyker 74 Mio. Dollar in bar für Saab zahle. Zudem legten die Niederländer Vorzugaktien im Wert von 326 Mio. Dollar auf den Tisch. Die Transaktion sei von einer Kreditbürgschaft aus Schweden im Volumen von 400 Mio. Euro abhängig. Noch fehlt allerdings die Zustimmung der schwedischen Regierung.
Die Europäische Investitionsbank hat dies zur Auflage für die Gewährung eines Kredits an Saab gemacht. Mit dem Geld soll der Betrieb sichergestellt werden. GM erwarte eine rasche Entscheidung, hiess es. Die Transaktion hänge zudem noch von der Zustimmung der Kartellbehörden und des Insolvenzgerichts ab.
GM sucht seit einem Jahr nach einem Käufer für die Verluste schreibende Tochter in Nordeuropa. Im Dezember hatte der US-Konzern mit der Abwicklung von Saab begonnen, weil die Suche nicht von Erfolg gekrönt war. Spyker besserte daraufhin sein Angebot nach.
Die Verkaufsvereinbarung werde “eine nachhaltige Zukunft für diese einzigartige Marken-Ikone sichern”, erklärte Smith. Der GM-Vizepräsident sprach von einer “guten Nachricht für die Saab-Beschäftigten, Händler, Zulieferer und für die Millionen Saab-Fans weltweit”.

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