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Google Street View verstösst gegen Australiens Datenschutzgesetz

(Keystone-SDA) Sydney – Googles umstrittener Strassenfotodienst Street View hat dem Internetkonzern auch in Australien Ärger beschert. Google habe mit Street View gegen australische Gesetze verstossen, teilte die australische Datenschutzbeauftragte Karen Curtis am Freitag mit.
Das Sammeln persönlicher Daten sei eine “ernsthafte Angelegenheit”, sagte Curtis. “Australier sollten vernünftigerweise annehmen können, dass private Kommunikation auch privat bleibt.” Curtis verlangte eine Entschuldigung des Internetkonzerns, Strafen wurden jedoch nicht verhängt.
Google veröffentlichte in seinem australischen Internet-Blog umgehend eine Entschuldigung. Das Unternehmen habe einen Fehler begangen, für den es sich “aufrichtig entschuldige”, teilte Google-Manager Alan Eustace mit. “Das Vertrauen der Leute zu erhalten ist äusserst wichtig für alles, was wir tun.”
Die künftigen Street-View-Aktivitäten des Internetkonzerns in Australien sollen nun einer Datenschutzprüfung unterzogen werden. Mit dem im Jahr 2006 gestarteten Strassenfotodienst Street View können Internetnutzer virtuelle Rundgänge durch Metropolen wie New York, Paris oder Hongkong unternehmen.
Der Google-Dienst stiess jedoch bereits in mehreren Ländern wegen Datenschutzverletzungen auf heftige Kritik: Der Konzern hatte beim Aufnehmen von Bildern auch persönliche Daten von Computernutzern abgegriffen hatte, die über unverschlüsselte drahtlose Netzwerke gelaufen waren.
Das Unternehmen sprach anschliessend von einem Fehler. Die Daten seien wegen eines Programmierfehlers in den für Street View verwendeten Kameraautos versehentlich erfasst worden.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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