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Gotthard-Kantone drängen auf Ausbau der Gotthard-Zufahrtsachsen

(Keystone-SDA) Die 13 Gotthard-Kantone drängen das Parlament darauf, beim Ausbau der Zufahrtsachsen zum Gotthard-Basistunnel endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Der Verkehr durch den Tunnel könne nur bewältigt werden, wenn rechtzeitig Zufahrtskapazitäten bereitgestellt werden.

Ins Gebet nehmen die Gotthard-Kantone vor allem den Nationalrat. Die Grosse Kammer müsse nun bei der Beratung der Vorlage zur Finanzierung und zum Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (FABI) den vom Ständerat vorgezeichneten Weg weiterverfolgen.

Diesen Appell beschlossen die Gotthard-Kantone am Freitag an ihrer Generalversammlung in Altdorf. Das Gotthard-Komitee sei enttäuscht, dass FABI im ersten Ausbauschritt keine Massnahmen zur substanziellen Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Gotthard-Achse vorsehe.

Nicht Personen- und Regionalverkehr verdrängen

So fehlten auf unbestimmte Zeit beidseits der Basistunnels am Gotthard und am Ceneri leistungsfähige Zufahrten, heisst es in der Mitteilung weiter. Diese Zufahrten sollten dafür sorgen, dass die wichtige Verlagerung des Transitgüterverkehrs nicht zu einer Verdrängung des Personenfern- und Regionalverkehrs führe.

Der geplante Viermeter-Korridor für den Schienengüterverkehr sei eine unverzichtbare Sofortmassnahme, die aber nur kurzfristig die Nachfrage nach Güterverkehrskapazitäten decken könne. Für die Ermittlung der mittelfristig benötigten Kapazitäten sei ein umfassendes Güter- und Personenverkehrskonzept für die beiden Nord-Süd-Achsen nötig.

Dieses müsste auch Aussagen über eine neue Juraquerung, den Ausbau am Axen und die Zufahrten südlich des Gotthards enthalten, meint das Gotthard-Komitee. Die Notwendigkeit dieser und anderer Projekte zur Sicherstellung einer multifunktionalen Nord-Süd-Achse habe das Gotthard-Komitee in seiner “Erklärung von Bellinzona” zu Handen des Bundesrates aufgezeigt.

Vorlage jetzt beim Nationalrat

Der Ständerat hatte der FABI-Vorlage während der letzten Wintersession ohne Gegenstimme zugestimmt und gleichzeitig gegenüber dem Vorschlag des Bundesrat eine grosszügigere und teurere Variante gewählt. Diese sieht zusätzliche von den Kantonen gewünschte Projekte vor – vor allem in der Ostschweiz.

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