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Grasshoppers-Club kündigt Mietvertrag für Letzigrund-Stadion

(Keystone-SDA) Zürich – Der Stadtzürcher Fussballclub Grasshoppers (GC) hat den Mietvertrag mit der Stadt Zürich für das Letzigrund-Stadion auf Ende Juni 2011 gekündigt. Nun laufen Gespräche, um GC in der Limmatstadt zu halten.
Ziel sei es, zu erreichen, dass GC als “Traditionsclub” weiterhin in der Stadt Zürich spiele, sagte Patrick Pons, Mediensprecher beim Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich. Er bestätigte am Mittwoch einen Bericht des “Tages-Anzeiger”.
Bisher hätten GC und die Stadt Zürich “sehr gute” Beziehungen gepflegt, sagte Urs Linsi, Präsident von GC, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Er sei deshalb zuversichtlich, dass mittels der Gespräche eine Lösung gefunden werde.
Die “teure Infrastruktur” des Letzigrund-Stadions sei nicht länger konkurrenzfähig, sagte Linsi. Im Vergleich zu anderen Vereinen lägen die Kosten für GC “weit über dem Durchschnitt”. Der Zürcher Club zahlt für die Miete jährlich über zwei Millionen Franken.
Linsi schloss nicht aus, dass die Grasshoppers ihre Spiele künftig in einem anderen Stadion – etwa in Aarau, Baden oder Winterthur, austragen. Entschieden sei aber noch nichts.
FCZ hält an Letzigrund festWeiterhin am Mietvertrag und am Spielort Letzigrund-Stadion fest hält dagegen der zweite Stadtzürcher Club, der FC Zürich (FCZ). Der FCZ hat die genau gleichen Mietkonditionen wie GC.
“Wir leiden auch unter diesen hohen Kosten”, sagte Ancillo Canepa, Präsident des FCZ. Von den Einnahmen des normalen Schweizer Meisterschaftsbetriebes lasse sich das nicht zahlen.
Kein Beitrag an UmbauBereits im November hatte GC deutlich gemacht, dass der Club sparen muss. Damals hatte sich der Verein gegen eine finanzielle Beteiligung an Fan-Stehplätzen im Letzigrund ausgesprochen.
GC und der FCZ hätten je 350’000 Franken an Umbaukosten von total fast 2 Millionen Franken leisten sollen. Die Stadt wollte unter anderem die Sicherheit im Letzigrund Stadion erhöhen, indem Gästesektoren mit Stahl und Glas ausgestattet und Treppen verbreitert werden. Die Massnahmen sollen kommenden Sommer umgesetzt werden.
Längerfristig soll im Letzigrund-Stadion nicht mehr das runde Leder durch die Gegend gekickt werden, sondern es sollen Leichtathletik-Anlässe und Konzerte stattfinden. Fussball dürfte in Zürich ab 2016 im künftigen Hardturm-Stadion gespielt werden.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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