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Gruppe Unentwegter trotzt Behördenverbot am Harassenlauf

(Keystone-SDA) Reinach BL – Trotz Behördenverboten haben sich junge Leute im Baselbiet auf den sogenannten Harassenlauf begeben. Allerdings war nur noch eine kleine Gruppe Unentwegter mit dabei. Die Polizei begleitete den Zug.
200 bis 300 junge Leute hatten sich am Nachmittag in Reinach auf den Weg gemacht. Sie hielten an dem Lauf fest, an dem am 1. Mai seit Jahren jeweils 2000 bis 3000 junge Leute mit Bierharassen von Reinach nach Münchenstein spazierten. Dieses Jahr wollte die Baselbieter Sicherheitsdirektion aber den stets zu einem Trinkgelage führenden Anlass unterbinden.
Die traditionelle Route entlang der Birs wurde mit Alkoholverbot belegt, und den “Grün-80”-Park in Münchenstein, Zielort des Harassenlaufs, riegelte ein grosses Aufgebot der Baselbieter Polizei für jedermann ab. Die trotz Regens erschienenen hartnäckigen Harassenläufer wichen darum aus und spazierten auf Strassen und durch Quartiere.
Polizisten verfolgten den in kleine Gruppen aufgeteilten Zug und verteilten Handzettel, auf denen auf die Verbote hingewiesen wurde. Teilnehmende machten zwar ihrem Unmut über die Verbieterei Luft, doch gabs auch Gespräche zwischen jungen Leuten und Polizisten, und die Atmosphäre war nicht auf Konfrontation angelegt.
Nahe beim “Grün-80”-Park begaben sich die jungen Leute zunächst aufs Areal des Gymnasiums Münchenstein, dann begann sich der Zug nach und nach aufzulösen. Während des ganzen Nachmittags wurde das Geschehen von einem Helikopter mitverfolgt. Angebliche Festnahmen wollte die Baselbieter Polizei bis am frühen Abend nicht bestätigen.
Am Polizeieinsatz war im Vorfeld in Medien und Öffentlichkeit der Region wegen des Grossaufwandes Kritik laut geworden. Die Behörden hatten sich seit letztem Jahr wegen der Massentrinkerei und der zurückgelassenen Abfälle daran gemacht, den Grossanlass zu unterbinden. 2009 gabs bei gewalttätigem Streit zudem zwei Schwerverletzte.

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