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Hälfte der Bevölkerung nutzt alternative Medizin

(Keystone-SDA) Einer von zwei Schweizerinnen und Schweizern geht zum Schularzt und zugleich zu Alternativmedizinern. Meist gehen Frauen zum Beispiel zur Akupunktur oder greifen zu Bachblüten.

Gemäss einer Umfrage im Auftrag der Schweizerischen Stiftung für Komplementärmedizin asca unter 1005 Erwachsenen nutzten zwei von zehn der Befragten regelmässig Angebote der Komplementärmedizin, vier von zehn täten dies sporadisch, schreibt asca am Montag in einer Mitteilung.

Das “Standardprofil des regelmässigen Nutzers” sind demnach Frauen zwischen 35 und 64 Jahren, die bei ihrer Krankenkasse eine Zusatzversicherung für Alternativmedizin abgeschlossen haben. Diese Frauen hätten zumeist eine Berufsausbildung oder eine höhere Ausbildung.

Die beiden am häufigsten genutzten Methoden seien Massage und Homöopathie. Auch Bachblüten, Akupunktur, Naturheilkunde, Ernährung, Osteopathie/Etiopathie und Atmungstechniken stehen gemäss Umfrage hoch im Kurs.

Dabei werde die alternative Medizin als Ergänzung zur Schulmedizin verstanden. “Die Schulmedizin wird also nicht abgelehnt”, folgert asca.

Weniger Medikamente

Es bestehe aber der Wunsch nach weniger Medikamenten. “Der Wunsch, weniger Medikamente verabreicht zu bekommen, ist einer der spontan genannten Hauptgründe, sich der Komplementärmedizin zuzuwenden.”

Zu alternativen Methoden greifen die Menschen laut asca vor allem, wenn sie unter Muskelschmerzen, grippalen Beschwerden wie Husten oder Migräne leiden.

Gemäss Umfrage gebe jene Hälfte der Bevölkerung, die nach eigenen Angaben nicht zum Alternativmediziner gehen, als Hauptgrund an, dass sie gesund sind.

Diejenigen dagegen, die alternative Medizin nutzen, tun dies bereits seit Langem: Asca schreibt, dass “ein guter Teil” der Befragten die Angebote seit über 20 Jahren nutzt. Die durchschnittliche Dauer betrage 14 Jahre.

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