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Harzer Wasserwirtschaft von UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt

(Keystone-SDA) Buenos Aires/Brasília – Das UNESCO-Welterbekomitee hat am Samstag (Ortszeit) in Brasília die Harzer Wasserwirtschaft zum Weltkulturerbe erklärt. Der Beschluss der 21 Experten sei einstimmig gefallen, sagte eine Sprecherin der UNO-Organisation.
Damit ist das Wassersystem, das schon vor 800 Jahren Energie für den Bergbau erzeugt hat, künftig Teil der insgesamt 33 Welterbestätten in Deutschland.
Das ausgeklügelte System kleiner Stauseen, Gräben, Stollen und Wasserläufe diente den Bergleuten zur Energieerzeugung. Die wurde für die Förderung von Abbraum und Erzen sowie vor allem für die Entwässerung der Stollen benötigt. Die Wasserwirtschaft ist in Teilen bis heute erhalten und in Betrieb. Sie steht seit Jahrzehnten unter Denkmalschutz.
Deutschland hatte die Harzer Wasserwirtschaft als Erweiterung der Welterbestätte “Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar” nominiert, die seit 1992 zum UNESCO-Welterbe gehört.
Dem Welterbekomitee lagen bei seiner 34. Jahrestagung in Brasilien insgesamt 39 Anträge auf Aufnahme von Denkmälern in die begehrte Erbeliste vor. Der Status als Welterbe erleichtert den Zugang zu Fördergeldern und gilt als Touristenmagnet.
Zum Welterbe wurden unter anderem auch das zentrale Hochland in Sri Lanka sowie das US-Meeresnaturschutzgebiet Papahnaumokukea bei Hawaii im Pazifik erklärt.
Everglades und Machu Picchu gefährdetDas Komitee entschied auch über gefährdete Denkmäler des Welterbes. So strich sie in einer nicht unumstrittenen Entscheidung die Galápagos-Inseln von der Liste. Neu auf die Rote Liste wurden dafür zwei Denkmäler in Georgien gesetzt, die Bagrati-Kathedrale und das Gelati-Kloster. Hier würden Restaurierungsarbeiten die Denkmäler bedrohen.
Gefährdet sind nach Ansicht der UNESCO auch der Nationalpark Everglades im US-Bundesstaat Florida wegen sinkender Wasserpegel und Verschmutzung sowie die Regenwälder von Atsinananain in Madagaskar wegen illegalen Holzeinschlags.
Der Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru blieb dies erspart, aber die UNESCO mahnte hier eine bessere Kontrolle der Touristenströme an.

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