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Herz von Otto von Habsburg in Ungarn beigesetzt worden

(Keystone-SDA) Mit der Beisetzung der Herzurne von Otto von Habsburg in Ungarn ist am Sonntagabend der öffentliche Abschied vom gestorbenen Sohn des letzten österreichischen Kaisers zu Ende gegangen.

Die Urne wurde im Benediktinerkloster Pannonhalma, etwa 50 Kilometer westlich von Budapest, im Rahmen eines lateinischsprachigen Vespergottesdienstes beigesetzt. Anwesend war dabei nur der engste Familienkreis. Separate Herzbestattungen sind eine Tradition der Habsburg-Familie. Der Leichnam war vorher in der Wiener Kapuzinergruft beerdigt worden.

Otto von Habsburg sei von Lehrern der in Ungarn renommierten Klosterschule Pannonhalma unterrichtet worden und habe sein Abitur in ungarischer Sprache abgelegt, sagte der Klosterprior Cirill Hortobagyi. Er sei dem Kloster Pannonhalma stets sehr verbunden gewesen und habe testamentarisch verfügt, dass sein Herz dort seine letzte Ruhestätte finden solle.

Abschied in Budapest

Am Sonntagnachmittag hatte sich Ungarn mit einem Requiem in der Budapester Sankt-Stephans-Basilika von Habsburg verabschiedet. Der ungarische Kardinal Laszlo Paskai würdigte dabei Habsburgs Engagement für Ungarn und für Europa als Wertegemeinschaft. Habsburg habe “eine tiefe Sympathie für die Ungarn” gehabt und “perfekt ungarisch” gesprochen.

Während des antikommunistischen Aufstands im Jahr 1956 habe sich Habsburg für seine Landsleute eingesetzt und 1989 für den Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs.

In der Stephansbasilika las der Sohn des Verstorbenen, der Präsident des Ungarischen Roten Kreuzes, György Habsburg, aus der Heiligen Schrift vor. Anwesend waren auch Staatspräsident Pal Schmitt sowie weitere Politiker und Würdenträger aus Verwaltung und Kirche.

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