Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Hirscher fährt alles in Grund und Boden

(Keystone-SDA) Marcel Hirscher holt beim Weltcup-Riesenslalom von Garmisch zur grossen Show aus. Mit dem unglaublichen Vorsprung von 3,28 Sekunden feiert der Österreicher seinen 30. Weltcupsieg

Dominante Vorstellungen von Marcel Hirscher hat man schon viele gesehen. Doch so überlegen wie in Garmisch ist selbst der Salzburger noch nie aufgetreten. Einen so grossen Vorsprung hat seit Ingemar Stenmark nie mehr ein Fahrer herausgefahren. Der Deutsche Felix Neureuther war der Beste des Rests, derweil der am Vortag 37 Jahre alt gewordene Benjamin Raich als Dritter zum 92. Mal aufs Podium fuhr.

Hirscher fuhr noch überlegener als der amerikanische Weltmeister Ted Ligety, der im Oktober 2012 in Sölden mit einer Reserve von 2,75 Sekunden gewonnen hatte. Erst zweimal in der Geschichte des Weltcups gab es im Riesenslalom eine grössere Differenz zwischen den Sieger und dem Zweiten. Doch das geht auf die Siebziger-Jahre, genauer auf die Saison 1978/79 zurück. Ingemar Stenmark gewann damals in Jasna 4,06 Sekunden vor dem Slowenen Bojan Krizaj und in Courchevel 3,73 Sekunden vor dem Schweizer Peter Lüscher.

Hirscher lässt die Rekordmarken nur so purzeln. Mit seinem 14. Weltcupsieg im Riesenslalom setzte er sich in Garmisch auf dieselbe Stufe wie die bisher besten Österreicher, Hermann Maier und Benjamin Raich. Und in der Weltcup-Gesamtwertung baute Hirscher seinen Vorsprung weiter aus. 188 Punkte liegt er nun vor dem Norweger Kjetil Jansrud.

Stark hielt sich auch Carlo Janka. Auf den entfesselten Hirscher verlor Janka zwar 4,29 Sekunden, aber das reichte noch immer zum 6. Platz, seiner besten Riesenslalom-Klassierung in diesem Winter. Gegenüber dem ersten Lauf verbesserte sich Janka um drei Positionen. Siebenter war Janka im Dezember in Beaver Creek geworden, was zugleich seiner einzigen Top-10-Klassierung der Saison entsprach.

Jankas Bündner Kollegen Manuel Pleisch und Gino Caviezel erreichten die Ränge 17 und 22. Pleisch verpasste sein bisher bestes Resultat (Platz 16 in Sölden) nur knapp. Caviezel war zuletzt von einer Grippe geplagt worden. Thomas Tumler hatte die Qualifikation für den zweiten Durchgang um eine Hundertstelsekunde verpasst.

Garmisch-Partenkirchen (De). Weltcup-Riesenslalom der Männer: 1. Marcel Hirscher (Ö) 2:43,23. 2. Felix Neureuther (De) 3,28 zurück. 3. Benjamin Raich (Ö) 3,44. 4. Ted Ligety (USA) 3,56. 5. Alexis Pinturault (Fr) 3,68. 6. Carlo Janka (Sz) 4,29. Ferner: 17. Manuel Pleisch (Sz) 5,30. 22. Gino Caviezel (Sz) 5,62. – Thomas Tumler (Sz) und Justin Murisier (Sz) konnten sich nicht für den zweiten Lauf qualifizieren, Elia Zurbriggen schied im ersten Lauf durch Sturz aus.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft