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Im Aargau sollen nur fachgerecht ausgebildete Lehrer unterrichten

(Keystone-SDA) Aarau – An den Aargauer Schulen sollen einzig Lehrpersonen unterrichten, die über eine fach- und stufengerechte Ausbildung verfügen. Dies fordert der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) in einer bei der Staatskanzlei eingereichten Volksinitiative.
Innerhalb von zwei Monaten unterzeichneten 5439 Stimmberechtigte die Initiative “für eine Schule MIT Lehrpersonen”. Damit im Aargau ein Volksbegehren zustande kommt, müssen innerhalb eines Jahres 3000 Stimmberechtigte unterschreiben.
Wenn der Kanton nicht sofort Massnahmen ergreife, werde die Situation an der Volksschule in zwei bis drei Jahren “in eine Katastrophe laufen”, sagte alv-Präsident Niklaus Stöckli vor den Medien in Aarau.
Rund 500 Lehrpersonen müssten im Aargau pro Jahr neu angestellt werden. Nur halb so viele Studierende würden die Ausbildung abschliessen. Der Kanton und nicht die Gemeinden, welche die Lehrpersonen anstellten, stehe in der Verantwortung.
Mit der Initiative will der Verband verhindern, dass die Gemeinden wegen des Lehrermangels vermehrt Personen anstellen, denen die notwendige Ausbildung fehlt. Das Gesetz über die Anstellung von Lehrpersonen soll entsprechend ergänzt werden.
Dachverband kritisiert NotmassnahmenObwohl zu Beginn des neuen Schuljahres in der Schweiz fast alle Lehrerstellen besetzt seien, sei das Problem nicht gelöst, sagte Beat W. Zemp, Präsident des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH). “Wir sind nur Dank Notmassnahmen über die Runden gekommen.”
Dies bedeute, dass nicht stufengerecht ausgebildete Lehrer oder auch nicht fertig ausgebildete Studierende unterrichten würden. Auch seien Klassen zusammengelegt oder der Unterricht abgebaut worden. Die Kantone müssten müssten handeln.

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