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Institute: Deutsche Wirtschaft wächst 2010 um 1,2 Prozent

(Keystone-SDA) Berlin – Die deutsche Wirtschaft kommt nach Ansicht der führenden Forschungsinstitute im nächsten Jahr aus der Krise. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) werde 2010 um 1,2 Prozent steigen, erklärten die Ökonomen in Berlin bei der Vorlage ihres Herbstgutachtens.
Im laufenden Jahr rechnen sie mit einem BIP-Einbruch von 5 Prozent. Die Wirtschaft in Deutschland habe sich im Sommer wieder stabilisiert, doch bestünden weiter Risiken, erklärten die Institute.
Für das kommende Jahr fürchten sie eine deutlich höhere Staatsverschuldung. Sie warnten die Regierungsparteien Union und FDP davor, Steuersenkungen auf Pump zu finanzieren. Zwar seien Entlastungen denkbar, würden aber “eine sehr ehrgeizige Sparpolitik” voraussetzen. “Beträchtliche Spielräume” gebe es bei der Streichung von Subventionen.
Die fünf “Wirtschaftsweisen”, die wie die Institute die Regierung beraten, hatten dagegen in der Vorwoche vorausgesagt, dass Union und FDP mittelfristig nicht um Steuererhöhungen herumkommen würden.
Davor warnen die acht am Herbstgutachten beteiligten Institute: “Eine grössere Belastung mit Steuern und Sozialabgaben würde die Arbeitskosten erhöhen und die Arbeitsnachfrage dämpfen.”
Die Zahl der Arbeitslosen wird laut Instituten im nächsten Jahr die 4-Millionen-Marke überspringen. Im Jahresschnitt würden 4,075 Millionen Menschen ohne Job sein. 2009 seien es im Schnitt 3,47 Millionen.
Geld sparen die Konsumenten durch die weiter sehr niedrigere Inflation. Nach 0,3 Prozent in diesem Jahr werden die Teuerungsrate 2010 im Jahresschnitt bei 0,6 Prozent liegen.

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