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Internationaler Währungsfonds berät mit Pakistan über Hilfe

(Keystone-SDA) Islamabad – Der Internationale Währungsfonds wird in der kommenden Woche in Washington mit der pakistanischen Regierung über Hilfsmöglichkeiten in Pakistan sprechen. Es geht darum, zu beurteilen, welche Auswirkungen die Flutkatastrophe auf die Volkswirtschaft hat.
Dies gab IWF-Sprecher Masood Ahmed in einer Mitteilung vom Samstag in Washington bekannt. Neben der Frage, was Pakistan selbst tun könne, werde auch erörtert, wie der IWF helfen könne.
Der IWF hatte Pakistan bereits vor Tagen Unterstützung signalisiert. Die Organisation ist der Ansicht, dass die Überschwemmungen die ohnehin schwächelnde pakistanische Wirtschaft stark zurückwerfen werden.
Immer grössere AusmasseDie Flutkatastrophe in Pakistan nimmt immer grössere Ausmasse an. Am Samstag sind erneut zahlreiche Dörfer und Städte evakuiert worden. Zehntausende Menschen im Süden des Landes wurden nach Behördenangaben in Sicherheit gebracht.
Militär, Polizei und freiwillige Helfer versuchten jetzt, vor allem im südlichen Distrikt Shadadkot die Deiche des mächtigen Indus zu sichern, sagte ein Behördensprecher. Mehr als 90 Prozent der dortigen Bevölkerung habe vor den Überschwemmungen gerettet werden müssen. Die Flutwelle nähere sich nun dem Arabischen Meer.
Seit Beginn der Flutkatastrophe Ende Juli steht ein Fünftel Pakistans unter Wasser. Mindestens 160’000 Quadratkilometer Land wurde gemäss der UNO überschwemmt, das entspricht etwa vier Mal der Fläche der Schweiz. Knapp eine Million Häuser sind nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde NDMA zerstört worden.
Tausende gerettete Menschen sind noch ohne Unterkunft, Nahrung und Wasser. Fast 1500 Menschen kamen ums Leben, mehr als 2000 wurden verletzt. Insgesamt sind rund 20 Mio. Menschen direkt oder indirekt von der Katastrophe betroffen.
Fast eine halbe Milliarde Dollar gespendetWie die UNO in New York mitteilte, kamen bislang knapp 500 Mio. Dollar an Hilfe für das Land zusammen. Grösster Geldgeber sind die USA mit 102 Mio. Dollar, die bereits bezahlt wurden, sowie weiteren 60 zugesagten Millionen. Ihnen folgen Grossbritannien und Saudi-Arabien mit jeweils 65 Mio. Dollar, beide haben rund 40 Mio. Dollar zusätzlich angekündigt.
Die Staaten der EU und die EU-Kommission stockten ihre Hilfe auf gut 250 Millionen Dollar auf. Die Schweiz hat einen Betrag von 4,5 Mio. Franken versprochen.

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