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Israelische und palästinensische NGOs setzen sich für Schalit ein

(Keystone-SDA) Aus Anlass der Verschleppung des israelischen Soldaten Gilad Schalit vor fünf Jahren haben israelische und palästinensische Menschenrechtsorganisationen die im Gazastreifen regierende Palästinenserorganisation Hamas aufgefordert, die “grausame und unmenschliche Behandlung” des Soldaten “sofort” zu beenden.

Schalit müsse bis zu seiner Freilassung mit seiner Familie kommunizieren dürfen und Zugang zum Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) haben, heisst es in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.

Unterzeichner sind die israelische Menschenrechtsorganisation B’Tselem, das Palästinensische Menschenrechtszentrum mit Sitz in Gaza, Amnesty International, Human Rights Watch und acht weitere Nichtregierungsorganisationen.

Laut B’Tselem ist der Text ein Kompromiss zwischen den verschiedenen Gruppen. Einige forderten demnach die umgehende Freilassung Schalits, andere seinen Austausch gegen zahlreiche von Israel inhaftierte Palästinenser.

Vor fünf Jahren verschwunden

Der inzwischen 24-jährige Soldat war am 25. Juni 2006 am Rande des Gazastreifens von einem palästinensischen Kommando verschleppt worden und wird seitdem an einem unbekannten Ort gefangen gehalten. An der Aktion waren drei Palästinensergruppen, darunter die Hamas, beteiligt.

Im Jahr 2009 waren Verhandlungen zur Freilassung Schalits unter deutscher und ägyptischer Vermittlung fast zum Abschluss gekommen. Doch hatten sich die beiden Seiten letztlich nicht darauf einigen können, welche palästinensischen Häftlinge im Tausch für Schalit freikommen sollten.

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