Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Japans Premier Abe bildet wegen fallender Zustimmung Kabinett um

Der erfolgsverwöhnte Ministerpräsident Abe reagiert auf die zuletzt schlechten Zustimmungswerte für seine Politik: Er stellte das Regierungskabinett teilweise um. KEYSTONE/AP/EUGENE HOSHIKO sda-ats

(Keystone-SDA) Angesichts sinkender Zustimmungswerte hat der japanische Regierungschef Shinzo Abe sein Kabinett umgebildet. Der konservative Abe ernannte Taro Kono am Donnerstag zum neuen Aussenminister und Seiko Noda zur neuen Innenministerin.

Der bisherige Aussenminister Fumio Kishida soll ein höheres Amt in der regierenden Liberaldemokratischen Partei übernehmen, wie Chefkabinettssekretär Yoshihide Suga am Donnerstag bekanntgab. Yoshihide Suga selbst sowie Abes Stellvertreter und Finanzminister Taro Aso behalten ihre Ämter.

Zudem nimmt der frühere Verteidigungsminister Itsunori Onodera seinen Posten wieder ein. Onoderas Vorgängerin Tomomi Inada war vergangene Woche zurückgetreten, nachdem bekanntgeworden war, dass ihr Ministerium Informationen über Risiken für japanische Blauhelmsoldaten bei der UNO-Friedensmission im Südsudan verheimlicht hat.

Bevor die Neubesetzungen verkündet wurden, sagte Abe: “Ich bedauere es sehr, dass meine Fehler zu dieser Situation geführt haben.” Abe leidet schon länger unter sinkender Unterstützung in der Bevölkerung.

Anfang Juli hatte Abes liberaldemokratische Partei (LDP) eine herbe Niederlage bei den Regionalwahlen in Tokio erlitten. Die Zustimmungswerte für Abe waren zuletzt unter 30 Prozent gesunken – der niedrigste Wert, seit er im Dezember 2012 sein Amt angetreten hatte.

Der 62-Jährige war zuletzt in mehrere Skandale um Gefälligkeiten für seine Frau und einen langjährigen Freund verwickelt. Abe streitet die Vorwürfe ab.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft