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Jugendverbände fürchten Diskriminierung von jungen Arbeitslosen

(Keystone-SDA) Bern – Mehrere Schweizer Jugendverbände rufen die Stimmberechtigten auf, in der eidgenössischen Abstimmung vom 26. September die Revision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes (AVIG) abzulehnen. Sie haben ein Komitee gegen die Diskriminierung der Jugendlichen gegründet.
Das Komitee stellte sich am Donnerstag in Bern den Medien vor. Darin vertreten sind die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV), der Verband der Schweizerischen Studierendenschaften (VSS) sowie die Gewerkschaftsjugend SGB, die Unia-Jugend, die Comedia-Jugend und die SEV-Jugend.
Sie verurteilen eine AVIG-Revision, welche die Jugendlichen ausschliesslich aufgrund ihres Alters diskriminiere. Diese Massnahmen seien beschlossen worden, obwohl die Jugendlichen von Arbeitslosigkeit, insbesondere der Langzeitarbeitslosigkeit, überdurchschnittlich betroffen seien.
Auf dem Buckel der JugendlichenDie AVIG-Revision sehe die folgenden Kürzungen auf dem Buckel der Jugendlichen vor, kritisiert das Komitee: Unter-30-jährige Erwerbslose müssten neu jegliche Art von Arbeit annehmen, unabhängig von ihrer Ausbildung, ihren Fähigkeiten und ihrer bisherigen Tätigkeit.
Die Anzahl der Taggelder, welche junge Erwerbslose erhalten, werde massiv gekürzt. Junge Berufsleute bis 25 Jahre, welche noch keine Kinder haben, erhielten neu bei gleicher Beitragszeit nur noch 200 Taggelder statt 400. Dies entspreche einer Bezugsdauer von 9 Monaten.
Ausbildungs- und Studienabgänger erhielten nur noch 90 Taggelder statt 260, was einer Bezugsdauer von 4 Monaten entspreche. Die Wartezeit, bis eine junge Person Unterstützung bekomme, werde erhöht.
Unter 25-Jährige müssten je nach Einkommen neu 10 bis 20 Tage statt wie bisher 5 Tage warten, sofern sie bereits arbeiten. Für Ausbildungs- und Studienabgänger betrage die Wartezeit sogar 6 Monate.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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