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Julian Alaphilippe gewinnt solo

(Keystone-SDA) Der Franzose Julian Alaphilippe feiert in Bagnères-de-Luchon seinen zweiten Tagessieg im Rahmen des diesjährigen Tour de France. Der Leader Geraint Thomas verbringt in den pyrenäen einen ruhigen Tag.

Alaphilippe, der Leader der Bergpreis-Wertung, siegte auf dem 16. Teilstück solo. Im Sprint einer kleinen Verfolgergruppe klassierten sich mit 15 Sekunden Rückstand der Spanier Gorka Izagirre und der Brite Adam Yates auf den Plätzen 2 und 3.

Alaphilippe hatte bereits die 10. Etappe in Le Grand-Bornand für sich entschieden. Bei seinem neusten Triumph profitierte der 26-Jährige vom Team Quickstep-Floors, der einer ursprünglich 47 Fahrer umfassenden Spitzengruppe angehört hatte, auch von einem Sturz von Yates in der letzten Abfahrt.

Yates ging mit einer Reserve von 17 Sekunden über den Col du Portillon, das letzte Hindernis des Tag. In der Abfahrt zum Ziel riskierte er entsprechend viel, er verbremste sich prompt und musste sich von Alaphilippe überholen lassen. Yates blieb unverletzt und wurde immerhin noch Etappendritter.

Glück besass auch Philippe Gilbert, der knapp 60 Kilometer vor dem Ziel – ebenfalls in einer Abfahrt – über eine Steinmauer fiel. Der ehemalige Weltmeister kletterte nach einigen Schrecksekunden wieder auf die Strasse, stieg auf sein Rad, reckte den Daumen hoch und setzte seine Fahrt fort.

Thomas weiter fest im Sattel

Das Feld mit den Favoriten erreichte das Ziel nach 218 Kilometern geschlossen mit einem Rückstand von knapp neun Minuten. Keiner der Herausforderer von Leader Geraint Thomas vermochte in der ersten Pyrenäen-Etappe Zeit gutzumachen. Der Brite führt weiterhin 1:39 Minuten vor seinem Teamkollegen Chris Froome und 1:50 Minuten vor dem Niederländer Tom Dumoulin.

Anders als nach Bagnères-de-Luchon werden die Anwärter auf den Gesamtsieg am Mittwoch die Karten aufdecken müssen. Zwar führt die 17. Etappe nur über 65 Kilometer, die Fahrer haben aber zwei Berge der zweithöchsten Kategorie und den Schlussaufstieg auf den Col du Portet zu bewältigen.

Tränengas und Unterbruch

Einen Schreckmoment hatten die Fahrer 29 Kilometer nach dem Start zu überstehen, als Bauern bei einer Protestaktion Heuballen auf die Strassen rollten und damit das Feld stoppten.

Die Polizei setzte gegen die Demonstranten Tränengas ein, weshalb sich auch einige Fahrer medizinisch behandeln lassen mussten. Nach einem Unterbruch von rund 15 Minuten wurde das Rennen wieder freigegeben.

Sagan gewinnt Grünes Trikot

Bereits fünf Tage vor dem Rennende in Paris steht fest, dass Peter Sagan zum sechsten Mal das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers gewinnen wird. Er kann von keinem seiner Rivalen noch überholt werden.

Mit seinem sechsten Triumph in dieser Spezialwertung schliesst der dreifache Strassen-Weltmeister aus der Slowakei zum bisher alleinigen Rekordhalter Erik Zabel aus Deutschland auf.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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