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Jungfraubahnen erzielen dank asiatischen Gästen einen Rekordgewinn

(Keystone-SDA) Gäste aus Asien haben der Jungfraubahn-Gruppe zu einem Rekordjahr verholfen. Mit einem Betriebsertrag von 147,8 Mio. Fr. verzeichnet die Gruppe den höchsten Umsatz in ihrer Geschichte. Der Gewinn liegt mit 25,4 Mio. Fr. ebenfalls auf Rekordhöhe.

Den Erfolg verdankt die Gruppe vor allem dem Ausflugsziel Jungfraujoch mit seiner grossen asiatischen Gästeschar. 765’000 Personen besuchten im vergangenen Geschäftsjahr das Jungfraujoch, womit der bisherige Besucherrekord nochmals übertroffen wurde.

Mehr Besucher gab es auf dem Jungfraujoch insbesondere ausserhalb der Hochsaison. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass das Unternehmen ausländische Märkte bearbeitet, wo die Hauptreisesaison auf den Frühling oder den Herbst fällt.

Das Jungfraujoch ist das Herzstück der Gruppe und die mit Abstand beste “Milchkuh” im Stall. Das belegt auch der Gewinn der Jungfraubahn AG von 17,3 Mio. Franken, der höchste aller Tochtergesellschaften.

Wermutstropfen

Doch trotz aller Rekorde, die Unternehmensverantwortlichen sind mit dem Gesamtergebnis “nicht ganz zufrieden”, wie CEO Urs Kessler am Mittwoch vor den Medien sagte. Grund dafür ist das Geschäftsfeld Wintersport. Dort musste die Gruppe spürbare Verluste hinnehmen.

Das Wintersportgeschäft litt unter dem schwachen Euro und Witterungsunbillen wie einem frühen Wärmeeinbruch im März. Insgesamt kamen Einnahmen von 23,5 Mio. Franken zusammen, ein Minus von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Wintersport sei derzeit ein stagnierender Markt, führte Kessler aus. Für gewisse Familien sei das Skifahren Luxus geworden. Zudem fehle es an Wintersport-Nachwuchs.

Bei den Sommeraktivitäten machte sich die Wechselkurssituation ebenfalls bemerkbar, allerdings nicht so stark wie beim Wintersport. Insgesamt erreichte die Gruppe hier mit einem Umsatzplus von 4,7 Prozent ein ansprechendes Resultat.

Während sich eine verstärkte Marktpräsenz in Asien ausbezahlte, macht dem Unternehmen die Entwicklung auf den europäischen Märkten eher Sorge. Alles nur auf die Euroschwäche abzuschieben wäre etwas gar einfach, findet Kessler. Hier brauche es neue Strategien, die man gemeinsam mit anderen Destinationen angehen müsse.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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