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Kambodscha verbietet “Kingsman” wegen angeblicher Verunglimpfung

Die Steine des Anstosses: Weil die Kambodschaner durch diese Kulisse aus "Kingsman: The Golden Circle" an einen ihrer Tempel erinnert fühlen, darf der Film nicht gezeigt werden. (Pressebild) Pressebild sda-ats

(Keystone-SDA) Kambodscha hat die Vorführung der Agentenkomödie “Kingsman: The Golden Circle” verboten. Der Film sei “inakzeptabel”, weil der “Name Kambodschas als Schlupfloch für Kriminelle benutzt wird”, erklärte der Direktor der Film-Abteilung des Kulturministeriums, Bok Borak.

In dem Kinofilm geht es um eine erfundene britische Geheimdienstorganisation, die mit US-Kollegen das Versteck eines Drogenbosses sucht – und in einem Tempel findet. Dieser ähnelt aus kambodschanischer Sicht der Tempelanlage Ta Prohm in der Region Angkor.

“Unser Tempel ist Weltkulturerbe und wir müssen ihn beschützen, er ist nicht der Ort für solche Dinge”, sagte Borak. Er kündigte an, einen Brief an die Produzenten zu schicken, um seinen Frustration zum Ausdruck zu bringen. Demnach wurde der Hollywood-Streifen zwar nicht in Kambodscha gedreht, doch der Tempel des Drogenbosses ähnele der Ta-Prohm-Tempelanlage im Osten des Landes. Rund zwei Kilometer nordöstlich befindet sich der Tempel von Angkor Wat.

Kambodscha verstärkte in den vergangenen Jahren den Kampf gegen Drogen. Durch das Land führt eine Schmuggelroute für Methamphetamin und Heroin. Weitverbreitete Korruption hat das Land zudem zu einem Hafen für ausländische Kriminelle gemacht.

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