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Kantonalbanken mit leicht tieferem Gewinn im letzten Jahr

(Keystone-SDA) Die rege Bautätigkeit in der Schweiz spiegelt sich in den Bilanzen der Kantonalbanken: Die Institute vergaben 2010 5,9 Prozent mehr Hypothekarkredite als im Jahr davor. Vor allem wegen des tiefen Zinsniveaus ging der Gewinn der Kantonalbanken leicht zurück.

Die Kantonalbanken verdienten unter dem Strich 2,6 Mrd. Franken, wie der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) am Mittwoch bekannt gab. Dies ist ein Prozent weniger als im Jahr davor.

Das leicht tiefere Ergebnis erklärt sich vor allem mit der Entwicklung im Zinsengeschäft: Im wichtigsten Geschäftsfeld der Banken ging der Erfolg um 1,2 Prozent auf 5,3 Mrd. Fr. zurück.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft legten die Institute um 4,5 Prozent auf 2,1 Mrd. Fr. zu. Im Handelsgeschäft sank der Erfolg um 21,7 Prozent auf 0,8 Mrd. Franken. Der Bruttogewinn verringerte sich um 5,4 Prozent auf 4 Mrd. Franken.

Bei Immobilienkrediten vorsichtig

Die Kundenausleihungen stiegen um 5,4 Prozent auf 321,7 Mrd. Franken – 272,7 Milliarden davon waren Hypothekarkredite. Bereits im Vorjahr waren die Kantonalbanken in diesem Geschäftsfeld stark gewachsen – die Institute beherrschen rund ein Drittel des Schweizer Hypothekenmarktes.

Die Banken betonen aber, dass sie für die Gefahr einer Immobilienblase sensibilisiert seien: Es werde verstärkt darauf geachtet, dass den Belehnungsgrundsätzen konsequent Rechnung getragen werde, heisst es in der Mitteilung.

Die Kundengelder erhöhten sich um 1,6 Prozent auf 280,9 Mrd. Franken. Die Banken verwalteten am Jahresende Vermögen in Höhe von 611,1 Mrd. Franken (+5,8 Prozent).

Mehr Kosten wegen Bankenvorschriften

Die Banken rechnen mit einem guten Geschäftsjahr 2011. Allerdings seien die Auswirkungen der Frankenstärke, der Schuldenkrise im Euroraum sowie der aktuellen Krisenherde (Japan/Libyen) auf die Schweizer Wirtschaft noch nicht absehbar. Die Institute rechnen zudem mit mehr Kosten wegen der “erhöhten regulatorischen Einflussnahme auf das Bankgeschäft”.

Die Stammhäuser der 24 Kantonalbanken haben letztes Jahr eine Wertschöpfung von rund 5,9 Mrd. Fr. erarbeitet. Die Kantone erhalten davon rund 2,5 Mrd. Fr. in Form von Ausschüttungen, Steuern und (rechnerischen) Unternehmenswertsteigerungen, wie es heisst.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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