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Kenias Präsident gibt Sieg über islamistische Angreifer bekannt

(Keystone-SDA) Die Geiselnahme in einem Einkaufszentrum der kenianischen Hauptstadt Nairobi ist nach Regierungsangaben beendet. “Wir haben die Angreifer besiegt und gedemütigt”, erklärte Kenias Präsident Uhuru Kenyatta am Dienstagabend in einer Fernsehansprache.

Fünf Angreifer seien getötet worden, elf weitere Verdächtige festgenommen. “Unsere Verluste sind immens”, fügte der Staatschef hinzu. Während des viertägigen Geiseldramas seien 61 Zivilisten und sechs Sicherheitskräfte getötet worden. Kenyatta ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Ein islamistisches Kommando hatte sich seit Samstag mit Geiseln in der Westgate Shopping Mall verschanzt. Zu dem Überfall bekannte sich die im Nachbarland Somalia ansässige islamistische Al-Shabaab-Miliz.

Unter den Angreifern sollen sich nach Angaben der kenianischen Aussenministerin Amina Mohamed auch zwei oder drei US-Bürger befunden haben. Die international gesuchte britische Terroristin Samantha Lewthwaite soll zu den Drahtziehern gehören.

Die US-Bürger in den Reihen der verantwortlichen Al-Shabaab-Islamisten seien somalischer oder arabischer Herkunft. “Aber sie lebten in den USA, in Minnesota und an einem anderen Ort”, ergänzte die Ministerin in einem Interview des US-Senders PBS. Die Britin habe sich schon mehrmals an Terrorangriffen beteiligt. Dies beweise die globale Natur des Terrorismus.

Witwe von Selbstmordattentäter

Seit Tagen gab es Medienberichte, wonach die gesuchte Terroristin Lewthwaite zu den Drahtziehern zähle. Die zum Islam konvertierte 29-Jährige ist die Witwe eines der Selbstmordattentäter von London. Bei der Anschlagserie in der britischen Hauptstadt waren 2005 über 50 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt worden.

Die Al-Schabaab wies die Berichte zurück. “Wer die Angreifer als Amerikaner und Briten beschreibt, hat keine Ahnung, was in dem Westgate-Gebäude vor sich geht”, sagten Sprecher der Gruppe zu Reuters. Die islamistische Shabaab-Miliz aus Somalia verlangte mit ihrer Tat unter anderem ein Ende des kenianischen Militäreinsatzes gegen sie in Somalia.

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