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Knappe Schweizer Niederlage gegen Kanada

(Keystone-SDA) WM in der Slowakei – Die Schweizer haben an der Eishockey-WM in der Slowakei die erste Niederlage erlitten.
Das Team von Trainer Sean Simpson verlor das dritte Gruppenspiel gegen Olympiasieger Kanada mit 3:4 nach Verlängerung und verpasste damit den Gruppensieg nur knapp.
Verteidiger Alex Pietrangelo erzielte 46 Sekunden vor Ablauf der Overtime den Siegtreffer für die Kanadier. Zweimal hatten die Schweizer davor einen Rückstand aufgeholt. Erst glich Félicien du Bois in der 49. Minute zum 2:2 aus, und nachdem Chris Stewart die Kanadier etwas glückhaft ein zweites Mal in Führung geschossen hatte (57.), traf Andres Ambühl auf herrliches Zuspiel von Julien Vauclair zum 4:4.
Die Schweizer verlangten den Kanadiern alles ab und besassen die Chancen, um die Partie zu gewinnen. Allein Matthias Bieber scheiterte im letzten Drittel dreimal solo vor Kanadas Keeper James Reimer, einmal davon per Penalty (45.). Der Favorit aus Nordamerika dominierte einzig im Mitteldrittel deutlich und lag nach diesem Abschnitt auch 2:1 vorne, nachdem Rafael Diaz die Schweizer im ersten Drittel in Führung geschossen hatte.
In der Verlängerung lagen die Vorteile eher auf Seite der Schweizer. Trotzdem: Der gewonnene Punkt kann für den weiteren Verlauf des Turniers noch Gold wert sein. Stark spielte auch Leonardo Genoni. Bei seinem WM-Debüt wehrte der Davoser Meisterkeeper unglaubliche 57 Schüsse ab.
Eine Schrecksekunde erlebten die Schweizer kurz nach Spielhälfte, als Simon Moser auf der Spielerbank für kurze Zeit das Bewusstsein verlor. Der Langnauer hatte einen harten Check einstecken müssen und die Zunge verschluckt; er kehrte aber im letzten Drittel wieder auf das Eis zurück. Nicht zum Einsatz gelangte Mathias Seger, der nach seiner (leichten) Knieverletzung, die er sich gegen Weissrussland zugezogen hatte, geschont wurde.
Nach der Niederlage schliessen die Schweizer die Vorrunde hinter den Kanadiern auf Platz 2 ab. Weil Frankreich überraschend Weissrussland bezwang, nehmen die Schweizer “nur” drei statt vier Punkte in die Zwischenrunde mit.
Ihre erste Partie in der Zwischenrunde absolviert die Equipe von Sean Simpson am Donnerstag Abend gegen den Dritten der Gruppe C. Der Gegner (Schweden, Norwegen oder Österreich) wird erst am Mittwoch bekannt.
Kanada – Schweiz 4:3 (0:1, 2:0, 1:2, 1:0) n.V.
Steel Arena, Kosice. – 7214 Zuschauer. – SR Jerabek/Sindler (Tsch/Tsch), Gebauer/Terho (Tsch/Fi). – Tore: 13. Diaz (Stancescu, Romano Lemm) 0:1. 32. Eberle (Kane) 1:1. 37. Tavares (Ausschlüsse Neal; Diaz) 2:1. 49. Du Bois (Sbisa, Gardner) 2:2. 57. Stewart (Zajac) 3:2. 59. Ambühl (Julien Vauclair) 3:3. 65. (64:14) Pietrangelo (Zajac) 4:3. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Kanada, 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Kanada: Reimer; Phaneuf, Burns; Schenn, Methot; Pietrangelo, Gragnani; Scalzo, Colaiacovo; Clutterbuck, Zajac, Ladd; Nash, Duchene, Neal; Eberle, Spezza, Kane; Tavares, Stewart, Skinner.
Schweiz: Genoni; Diaz, Bezina; Du Bois, Beat Gerber; Philippe Furrer, Julien Vauclair; Sbisa; Gardner, Martin Plüss, Rüthemann; Sprunger, Ambühl, Monnet; Lötscher, Trachsler, Simon Moser; Bieber, Romano Lemm, Stancescu.
Bemerkungen: Schweiz ohne Seger (verletzt), Rubin, Manazto (beide überzählig) und Stephan (Ersatztorhüter). Bieber verschiesst Penalty (45.). – Schüsse: Kanada 61 (14-24-20-3); Schweiz 33 (9-7-16-2). – Powerplay: Kanada 0/4; Schweiz 0/1.
Schlussrangliste (je 3 Spiele): 1. Kanada 8*. 2. Schweiz 6*. 3. Frankreich 3*. 4. Weissrussland 1+. * = in der Zwischenrunde, + = in der Abstiegsrunde.

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