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Kroenke will alleiniger Besitzer von Arsenal werden

(Keystone-SDA) Der Amerikaner Stan Kroenke steht bei Arsenal kurz vor der Alleinherrschaft. Der amerikanische Mehrheitsaktionär des Premier-League-Klubs soll sich die Übernahme 700 Millionen Franken kosten lassen.

Kroenke entschied damit ein langjähriges Tauziehen um den Londoner Klub mit dem usbekischen Mitbesitzer Alischer Usmanow für sich. Kroenke und Usmanow hatten in den letzten Jahren immer wieder versucht, sich gegenseitig aus dem Verein zu drängen. Der 64-jährige Oligarch Usmanow gab nun in einem Statement bekannt, Kroenkes Angebot zu akzeptieren. “Ich wünsche ihm und allen, die mit diesem Klub verbunden sind, nur das Beste und grossen Erfolg”, liess sich Usmanow zitieren.

Kroenkes KSE Holdinggesellschaft hatte bereits zuvor in einer Mitteilung von einer “unwiderruflichen Zusage” Usmanows gesprochen. Der 71-jährige Unternehmer Kroenke, der nach dem 700-Millionen-Deal rund 97 Prozent der Aktien des Premier-League-Klubs hält, kündigte überdies an, von seinem Recht Gebrauch zu machen, die weiteren Minderheits-Aktionäre notfalls zum Verkauf ihrer Besitzansprüche zu zwingen. Ein Vorgang, der ab einer Aktienmehrheit von 90 Prozent erlaubt ist.

Dass Kroenke mit Arsenal mit den beiden Schweizern Granit Xhaka und Stephan Lichtsteiner sein Sportimperium weiter ausbaut, wird nicht überall gern gesehen. Besonders die Fans beäugen den US-Investor kritisch. Unter anderem befürchten sie, dass seine Engagements in diverse Sportklubs dem Verein schaden könnten – in den USA ist Kroenke unter anderem alleiniger Besitzer des Eishockeyklubs Colorado Avalanche (NHL), der Basketballer der Denver Nuggets (NBA), dem Football-Team der Los Angeles Rams (NFL) sowie des Fussballklubs Colorado Rapids (MLS). Aufgrund seiner weiteren Verpflichtungen sei er zu abwesend und passiv.

Kroenkes KSE sieht in der kompletten Übernahme allerdings die Möglichkeit, den Traditionsklub wieder zurück an die Spitze des englischen Klubfussballs zu führen. Ein einzelner Eigentümer habe die Möglichkeit, die Strategie und Ambitionen des Klubs schneller voranzutreiben, schrieb das Unternehmen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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